LES ANGES DE LA NUIT – Darkness Looms - Viertes Album des Electro-Duo

Geschrieben von Jay Seifert am . Veröffentlicht in Musik-Check

LES ANGES DE LA NUIT – DARKNESS LOOMS (CD)

Aus Florida stammt die Electro-Band LES ANGES DE LA NUIT. Mittlerweile haben Richard Abdeni (Music, Lyrics, Arrangement and Vocal) und Anthony Stuart (Music) ihren Lebensmittelpunkt jedoch in Frankreich gefunden. Mit "Darkness Looms" bringen sie ihr viertes Album, den Nachfolger von "Vanity Will Perish" heraus. Wir haben uns intensiv mit dem neuen Output auseinander gesetzt.

LES ANGES DE LA NUIT – DARKNESS LOOMS (CD)
Release Date: 24.03.2017
Label: Static Cold Media

“Die Engel der Nacht”, so der Titel der Band aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt, wollen mit ihrer neuen CD “Darkness Looms” noch mehr Fans erobern – so lautet es lautet es jedenfalls in der offiziellen Pressemitteilung.
Das dieses Vorhaben des Duos aus Miami, Florida mit dem vorliegenden vierten Album  nicht zwangsläufig gelingen kann, wird im Laufe des Hörens leider klar.
Warum das so ist, werden wir im Folgenden mal ein wenig genauer unter die Lupe nehmen.

Richard Abdeni und Anthony Stuart zeichnen sich für das Projekt „Les Anges De La Nuit“ verantwortlich und legen mit Darkness Looms nun ihr viertes Album vor, nachdem sie zuletzt mit dem Vorgängeralbum Vanity will Perish hier in Deutschland einige Aufmerksamkeit erzielen konnten.
„Cette Jolie Brune“ ist einer der französischen Songs, der als Opener bereits einen der besseren Songs des Albums offenbart, auch wenn der Gesang hier ziemlich dünn und unsicher klingt. Melodisch kann der Track jedenfalls Gefälligkeit an den Tag legen und durchaus in den Playlisten der DJ´s einen Platz finden.

„Away“ steht danach auf dem Plan. Hier wieder französische Lyrics, die nur durch einen englischen Refrain kurz unterbrochen werden. Musikalisch wirkt das Ganze ziemlich chaotisch. So als hätte man Teile aus zwei vollkommen unterschiedlichen Songs zu einem vereint. Harmonien passen nicht zueinander, die Lead-Sounds sind zu dominant und klingen auch zu aufdringlich und deplatziert. Besonders im Refrain fällt dieser Umstand sehr auf und macht das Hören ziemlich anstrengend. Also weiter zum nächsten Track „Praise the Darkness“. Cool, denke ich in der ersten Minute. Gefällige Sounds, aggressive französische Lyrics – das wird was. Dann wieder dieser schwächlich wirkende Gesang in Französisch und Englisch, schade. Dennoch ein ordentlicher Track des Album, da er ziemlich eingängig ist und sicher nicht nur zum „Kopfnicken“ verleiten wird. LES ANGES DE LA NUIT Band Promopic„Break us apart“ steht als nächster Song an und kommt mit klaren Sounds, einer gefälligen Bassline und besseren, komplett englischen, Vocals an. Eindeutig der beste Track des Albums, der auch auf meinem iPod landen wird.
Jetzt schwenkt man wieder auf das Französische um und „La Marche vers L´infini“ dudelt unauffällig bis zum Refrain. Hier hat man wieder das Gefühl, als wenn wieder 2 unterschiedliche Songs laufen. Die Harmonien und Sounds passen einfach nicht zueinander.
„Hybrid Love“ wird nun verkündet und hier gibt es dann zumindest stimmlich eine deutliche Aufwertung, da die Jungs von NORDIKA mit an Bord sind. Musikalisch ist das wieder in vielen Parts zu „unfertig“,  klingt ziemlich dünn und die verwendeten Sounds sind auch irgendwie nicht mehr zeitgemäß.
„Ma folie L´infini“ ist der nächste Track. Hier macht das Hören Spaß. Ein sehr gefälliger Refrain, eine einprägsame Hookline und ein stimmiger Gesang. Mit kräftigerem, aggressiverem Gesang hätte der Song allerdings eine deutlichere Steigerung und damit das Potential zu einem Club-Hit. Ob er sich so durchsetzen kann, müssen die Hörer und Clubgänger selber entscheiden.
Sprachsamples eröffnen „The Law of the Land“ - klingt schon mal nicht schlecht. Musikalisch hab ich dann das Gefühl, den Track kurz zuvor schon mal gehört zu haben und checke fix die Playliste. Aber nein, der Track stand noch nicht auf dem Plan. Mag wohl daran liegen, dass immer wieder die gleichen Sounds auftauchen, die Art der Komposition sich mit den meisten anderen Songs gleicht.
Dann springen wir mal weiter zu „Parasite“ und kommen ins letzte Drittel der CD. Auch hier wieder direkt das Gefühl mit den unterschiedlichen Songs. Irgendwie passt alles nicht zueinander. Immerhin ist hier der Gesang ein weniger kräftiger gestaltet, was den Song aber nicht mehr retten kann.
Jawoll! Das denke ich, als ich die ersten Töne von „Vanity Fin“ höre. Hier ist Johan Hansson von Unitary am Mikro und verleiht dem Song die nötige Tiefe und den markanten Charme. OK, der Track ist nicht neu und wurde bereits auf dem Vorgängeralbum „Vanity will Perish“ veröffentlicht. Bekam aber für die aktuelle CD ein kleines Upgrade und wird in den Clubs die Runde machen. Leider ist der Track mit nicht einmal dreieinhalb Minuten Spielzeit viel zu kurz geraten.
Das gleiche gilt für „Raging Flames“, der in bester Uptempo-Manier an den Start geht und nach etwas mehr als 3 Minuten vorbei ist.
„Tears of Sorrow“ ist dann der finale Track des Albums. Ein durchaus gefälliges Instrumental-Stück, welches aber leider dann doch überraschend abrupt endet.

LADLN (um den Bandnamen hier mal abzukürzen) ordnen den eigenen Stil in die Kategorien Future Pop und Synth Pop ein, was aber irgendwie irreführend ist. Selbst wenn man versucht diese genannten Genres einzubringen, ist man aber lange noch ein ganzes Stück davon entfernt. Man könnte es eher in die Dark Electro Schublade packen.
Zwar versucht man sich hier mit „richtigem“ Gesang, der aber oft zu unausgereift und wackelig daherkommt.  Störend wirken auf mich auch die französischen Lyrics in 5 Songs, wobei 2 Songs davon einen englischen Refrain haben. Auch von den Sounds her erinnert das ganze Album dann doch eher an eine Zeitreise 10-12 Jahre zurück, als der Dark Electro gerade seine Blütezeit hatte.
Mit diesem Album wird es jedenfalls schwer sein, mehr Fans zu erobern und sich auf den Weg in die deutschen Clubs zu machen. Dafür klingt es einfach zu „unfertig“ und in vielen Teilen „zusammengewürfelt“, was eigentlich sehr schade ist. Denn dass es das sympathische Duo aus Florida besser kann, haben sie in der Vergangenheit ja schon bewiesen. Dennoch wird dieses Album kein Flop werden und seine Hörer finden.

Wertung: 6/10

http://www.poponaut.de/anges-nuit-darkness-looms-p-15961.html

Web:
www.leasangesdelanuit.net
https://www.facebook.com/LADLNband

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