HEAVY CURRENT Interview 2009

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Heavy CurrentJan - Heavy Current im Interview mit HELL-ZONE.de
März 2009

"Du sollst Kopfhörer aufsetzen und es soll geil sein, du sollst zum Konzert kommen und es soll dich umhauen, du sollst auf Disco sein und es soll dir immer noch gefallen, in jeder Facette....

 

 


Kurz vor dem ersten Konzert der aktuellen Tour 2009 traf ich im Werk 2 in Leipzig am 20. März 2009 auf Jan von HEAVY CURRENT, seines Zeichens Komponist, Sänger und Songwriter dieses Trios. Seine Bandkollegen Nook (Drums) und Felix (Gitarre) spielen sich in diesem Moment gerade für das Konzert im Vorprogramm von PROJECT PITCHFORK warm. 


 
Hell-Zone (HZ):
Wie lange gibt es euch denn schon? Jan: Eigentlich feiern wir dieses Jahr unser Zehnjähriges. Aber eigentlich feiern wir es auch nicht, da erst in den letzten 4, 5 Jahren, als Nook und Felix dazugekommen sind, etwas als Rockband passiert ist. Davor waren wir eine voll elektronische Band. Ein bisschen Synthie Pop, Electro, Industrial mit drin, das was später Future Pop genannt wurde. Ich wollte eigentlich schon immer was machen mit Gitarre und Schlagzeug aber das war für mich nur realisierbar mit Samples und Soundfetzen aus anderen Songs.

Weil damals noch keiner dazu bereit war mit mir elektronische Rocksongs zu machen. Die hatten eben alle ein Problem mit nem’ Rechner auf der Bühne.


 

HZ: Und wie habt ihr euch dann gefunden?                                                            

Jan:  Eigentlich ganz unspektakulär. Man lernt sich einfach so kennen und spricht über Vorlieben. Ich hab dann Nook ein Instrumental geschickt und Nook hat drauflos getrommelt. Das erste was passiert war, war Gänsehaut und dann war er dabei.

heavycurrent push the fireHZ: Jetzt mit dem heutigen Tag habt ihr ein neues Album herausgebracht "PUSH THE FIRE".  Worin unterscheidet sich das denn von Vorhergehenden? Jan: Das erste ist schon mal dass wir das diesmal komplett alleine herausgebracht haben. Wir haben komplett auf Produzenten oder Fremdmitarbeiter verzichtet. Ich will nicht sagen, dass ein Produzent schlecht ist, aber ein Produzent ist jemand er seine Subjektivität mit rein bringt

Wir wollten wirklich ein Album machen was zu 100% unserem Sound entspricht. Angefangen von der ersten EP die wir hatten bis hin zu „Push the Fire“ ist immer wieder eine Steigerung drin. Es lohnt sich g sondern auf eine ironische Art verpackt. Die Texte sind schon mit erhobenem Zeigefinger angelegt aber ohne aggressiv jemanden zu dissen. Ich denke mal schon dass die Leute angepisst sind, die damit gemeint sind und das auch erkennen.


HZ: Sind Inhalt und Tanzbarkeit auf dem Album gleich verteilt? Jan: Schwierig, genau das hab ich nämlich bei diesem Album nicht gemacht, auf Tanzbarkeit geachtet. Klingt jetzt kontraproduktiv gegenüber der Promotion aber ich wollte ein Album machen was vom Sound her bombastisch ist. Du sollst Kopfhörer aufsetzen und es soll geil sein, du sollst zum Konzert kommen und es soll dich umhauen, du sollst auf Disco sein und es soll dir immer noch gefallen, in jeder Facette. Aber wir haben es nicht auf Tanzfläche ausgelegt.
HZ: Warum gibt es neben den sonst englischen Songs einen deutschen Song auf dem Album? Jan: Ich sag mal das ist unser "Quotendeutscher". Wir haben auf jedem Album mindestens 1 - 2 deutsche Songs. Das ist immer Text und Themen abhängig. Ein Text kommt meistens aus eine Begebenheit. Sei es ein Gespräch mit einer Freundin oder sei es ein Gespräch mit dir eben. Es kann alles ein Einfluss sein, ein Konzert kann ein Einfluss sein, wenn mir ein Stichwort oder ein Schlagwort einfällt, "Es zählt die Gewissheit. Wir leben im Fortschrittswahn" , das könnte man nie so in dieser Härte im Englischen ausdrücken. Deshalb habe ich die Sprache so gewählt.
 

heavycurrent-jan.jpgHZ: Wart ihr schon vorher mal in Leipzig?
Jan: In Leipzig waren wir letztes Jahr zur Attack Promotion-Tour zusammen mit BATTLESREW und CEPHALGY. Da sind wir durch Deutschland gefahren und auch in Leipzig gewesen..

Weiß nicht mehr welche Location das war aber es war voll und es hat gebrannt.


HZ: Wie kommt es zur Zusammenarbeit mit den verschiedenen Bands, wie zur Zeit PROJECT PITCHFORK? Jan: Ganz banal. Da kann ich nur jedem raten der Musik macht, schreibt einfach den Peter an und ihr spielt vor Pitchfork.


HZ:   Aufgeregt? Jan: Angespannt und ich glaube ihr habt mir ein bisschen die Aufregung genommen!

 

Wenig angespannt, sondern eher locker und mit voller Power sprang er dann kurze Zeit später auf die Bühne und wirbelte dort herum wie ein Aufziehmännlein. Die Musik ging ins Ohr und in die Beine.

Mit dem rabiaten Hin und Her - werfen der Instrumente und Mikroständer auf der Bühne stimmte HEAVY CURRENT perfekt auf die folgenden PROJECT PITCHFORK ein.

Die krachten dann auch ordentlich mit der typischen und so beliebten Springerstiefeltanzmusik im positiven Sinne. Kaum einen hielt es ruhig an seinem Platz, kaum einer der nicht herum sprang oder rumhüpfte, jedoch in einem angenehmen Bereich. Kein Pit, kein nerviges Gepoge, kein Gedrängel, keine Ellenbogen in der Seite, und man kam locker von direkt vor der Bühne bis ganz hinter obwohl die Halle voll war.


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