A-HA - Berlin - 2009 - Bericht

Geschrieben von Grit R. am . Veröffentlicht in Photoreports 2009

A-HA
 
Berlin - o2 World - 28.10.2009
 

Zur norwegischen Kult-Popband A-HA muss man eingangs sicher keinem mehr viel  erklären. Der 28. Oktober dieses Jahres war jedenfalls nicht einfach nur ein regnerisch-trüber Tag, sondern DER Tag für alle Fans dieser Combo, welche heute im Rahmen ihrer „Foot Of The Mountain“  Tour in die Berliner o2 World luden und alle Anwesenden das herbstlich-nasse Wetter draußen ganz schnell vergessen ließen.

 

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Die o2 World präsentierte sich an diesem Abend auch so gut wie ausverkauft. Die Sitzreihen im Innenraum hätte man sich jedoch getrost sparen können, denn bereits als das Licht ausging und schon bevor die ersten Takte des Openers „The Sun Always Shines On TV“ erklangen, war das Publikum hier schon geschlossen in die stehende Position gewechselt und blieb das auch bis zum Ende der Show. Die Stühle waren also eher dem Bewegungsdrang des Einzelnen hinderlich und man möchte über die Zahl der blauen Flecke, die sich hier geholt wurden, gar nicht erst nachdenken.

Weiter ging es mit „Riding The Crest“, einem Song des aktuellen Longplayers „Foot Of The Mountain", dem “Bandstand” [gleiches Album] folgte. Auch live wurde sehr deutlich, dass man derzeit verstärkt auf elektronisch setzt, was nicht zuletzt dadurch zum Ausdruck kam, dass man auch in der Bühnen-Besetzung einige Änderungen vorgenommen hatte. Die reguläre Backing-Band, bestehend aus den Brüdern Sven (Bass) und Peer Lindvall (Drums) als auch dem Keyboarder Christer Karlsson, ist bei der aktuellen Tour nicht mit von der Partie. Stattdessen trommelte nun Oluf Wennerberg und hinterm Keyboard konnte man Erik Ljunggren ausmachen, der dem einen oder anderen Fan der Band ZEROMANCER sicher noch ein Begriff sein dürfte. Der Tausch kam dadurch zustande, dass A-HA auf dieser Tour ein neues Konzept proben, welches im Übrigen auch großartig aufging: weniger live gespielte Töne, dafür mehr programmierte, und trotzdem verlieh man dadurch den Songs mehr Druckkraft als es beispielsweise beim Konzert im Sommer 2006 in Berlin der Fall war. Auch wenn dies damals keine schlechte Show war, wirkte heute alles noch um Längen mitreißender und ansteckender als seiner Zeit. Dazu kam, dass der akustische Teil seine Unterstützung in einer noch größeren, noch aufwändigeren Lightshow und Videoperformance auf mehreren Leinwänden und Monitoren fand und dieses Gesamtkonzept konnte einfach gar nicht anders als restlos begeistern und einen in den Bann schlagen. Neben riesigen Skylines, ziehenden Wolken, im Wasser glitzernden und aufsteigenden Luftblasen war der gigantische Leguan, der in grünes Licht gehüllt während „Forever Not Yours“ in Zeitlupe nach seiner Insektenbeute schnappte, wohl eins der optischen Highlights der Show.

Doch auch der acoustic-Part in der Mitte des Sets hatte es in sich. Alle Lichter erloschen und die Bühne war plötzlich nur noch von einem ufo-artigen Etwas, das über dieser zu schweben schien erleuchtet, während Morten Harket und Pål Waaktaar-Savoy jeweils mit Akustik-Gitarren bestückt im Duett sangen und Magne Furuholmen dazu einem winzig kleinen Keyboard Töne entlockte.

Spätestens beim zweiten acoustic-Song fand die Gänsehaut ihren Weg über den Rücken: „Velvet“, einer ihrer wohl unter die Haut gehendsten Songs überhaupt. Wunderbar, diesen einmal live gehört haben zu dürfen.
 
Mit „Foot Of The Mountain“ beschloss man das reguläre Set und wie die Masse im Folgenden applaudierte, tobte und schrie, um die fünf Musiker zurück auf die Bühne zu locken, kann man sich sicher gut vorstellen.
 

„Cry Wolf“ leitete den Zugabenblock ein und jetzt gab es beim Publikum kein Halten mehr, in Scharen strömten sie durch die Gänge nach vorn, um befreit vom Sitzreihenzwang gemeinsam mit der Band das Finale feiern zu können. Die Security, welche bis dato noch versuchte, die Gänge freizuhalten, musste ob dieser Übermacht schließlich kapitulieren und ließ die Fans gewähren.

Ebenfalls gänsehauterzeugend erwies sich kurz später der überlaute Publikums-Chor bei „The Living Daylights“, der ein gewisses Fußballstadion-Flair über die Halle legte. Als A-HA nach diesem Song erneut die Bühne verließ, wusste eigentlich jeder, dass sie einfach noch einmal wiederkommen mussten, denn eins fehlte noch. Und da folgte er dann auch, der 80er-Überhit der Band schlechthin: „Take On Me“, der die Menge in schiere Raserei versetzte und ebenfalls zu lauthalsem Mitsingen bewog.
 
Angesichts solch fulminanter Konzerte ist es schon ein Jammer, dass die Trennung der Band zum Ende nächsten Jahres bereits beschlossene Sache ist und wie Magne in einem Interview deutlich machte, es wohl auch wahrscheinlicher ist, dass ABBA ein irgendwann Comeback wagen als denn A-HA.
 

So bleibt nur zu hoffen, dass man auf der "Farewell-Tour" in 2010 auch noch einmal in Berlin zum Tschüß sagen vorbeischauen wird. „We will come back!“, ein Ausruf von Magne während der Show, lässt zumindest darauf hoffen.

Setlist A-HA:

 01. The Sun Always Shines On TV

02. Riding The Crest

03. Bandstand

04. Scoundrel Days

05. Stay On These Roads

06. Manhattan Skyline

07. Hunting High And Low

08. The Blood That Moves

09. I Dream Myself Alive

10. And You Tell Me

11. Velvet

12. Train Of Thought

13. Sunny Mystery

14. Forever Not Yours

15. Shadowside

16. Summer Moved On

17. Foot Of The Mountain

Zugaben:

Cry Wolf

Analogue

The Living Daylights

Take On Me

 
 
Bericht: Grit R.
 
 
 
 
 

 

 

Tags: A-ha

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