WELLE: ERDBALL - Hohenmölsen - 2010 - Bericht

Geschrieben von Stumm- Knut Seltmann & Talecs-Alexander Jung am . Veröffentlicht in Photoreports 2010

WELLE:ERBALL Welle: Erdball Bericht
Operation Zeitsturm Tour

 

 
Hohenmölsen - Volkshaus - 20.03.2010
 
"Hallo, hier spricht WELLE:ERDBALL, Symphonie der Zeit. Aus dem Äther schwingt und schwillt sie in die Ewigkeit!"
   
Das ist das Motto der minimalelektronischen Kultband WELLE:ERDBALL, die sich als imaginärer Radiosender versteht und sich ebenso präsentiert. So auch am 20.03.2010 als man zur Konzertveranstaltung ins Volkshaus nach Hohenmölsen lud. Hier sollte der am 23.04.2010 auf DVD erhältliche WELLE:ERdBALL-FILM „Operation Zeitsturm“ promotet werden. Die gleichnamige Filmmusik erscheint bereits am 16.04.2010.
 
 

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Copyright Fotos: Stumm - Knut Seltmann & Talecs - Alexander Jung


 
Profane Finality Doch halt! Wo und was in aller Welt ist bitte Hohenmölsen? Dazu kann ich nur so viel sagen: Es handelt sich um eine Kleinstadt, ca. 15 km südöstlich von Weißenfels. Und wer zur Anreise ein Navigationssystem eines marktführenden niederländischen Herstellers nutzen möchte, sollte unserer Erfahrung nach etwas mehr Zeit einplanen und auf extrem holprige Ortsverbindungsstraßen (Schrittgeschwindigkeit war teilweise die beste Wahl) sowie Feldwege, die auch schon mal von quer liegenden Rohren blockiert sein können, gefasst sein.
So sind wir leicht verspätet angekommen. Da aber die Vorband noch mit dem Soundcheck beschäftigt war, konnten wir uns glücklicherweise erst noch ein wenig Umschauen und ein frisch Gezapftes genießen, um uns etwas von den Strapazen der Anreise zu erholen. ;-)
 
 
Und das war auch gut so… legten die drei Jungs von PROFANE FINALITY doch von Anfang an mit ihren treibenden Rhythmen und sphärischen Sounds ordentlich los und präsentierten sich als würdiger Anheizer für WELLE: ERDBALL. Neben den beiden Vokalisten Maik und Benno stand diesmal auch Andy von den BLIND EFFECTS an den Keys. Übrigens sei noch zu erwähnen, dass Honey und A.L.F. äußerst selten Support Acts zulassen, was einmal mehr für die Lokalmatadoren spricht. Also einfach mal reinhören, lohnt sich.
 
 
Welle Erdball Leider füllte sich der etwas zu groß geratene Saal nur zögerlich. Erst kurz vor Beginn der Show von WELLE: ERDBALL strömten deren Fans herein. Zu gemütlich war es scheinbar am kleinen Feuerchen vorm Eingang. Knapp 200 Hörer waren es dann wohl, die ab ca. 22 Uhr ihrem Lieblingssender lauschen durften. Anfangs noch etwas verhalten ging das Publikum, nach einer kurzen Warmlaufphase, dann auch ordentlich mit und tanzte teilweise recht exzessiv, während Honey und Co. es ein ums andere Mal krachen ließen.
Dabei durfte natürlich keiner der großen Hits fehlen. Loblieder auf den Commodore C=64 (der übrigens ganz offiziell als fünftes Mitglied fest zur Band gehört), das „Telephon W-48“ oder den „VW Käfer“ gehörten eben so zum Programm, wie die kritischen Songs „Starfighter F-104G“ und „Arbeit adelt“. Verschnaufpausen wie beim Song  „Die Moorsoldaten“ gab es nur wenige.
 
 
Die Bühnenshow ließ, wie üblich, keine Wünsche offen. Honey und A.L.F. traten korrekt gekleidet im schwarzen Anzug, weißem Hemd und natürlich mit Krawatte sowie sonnenbebrillt auf und bildeten so quasi den optischen Gegenpol zu den beiden Damen Plastique und Frl. Venus. Diese wussten in ständig wechselnden Kostümen für visuelle Reize zu sorgen. Sie schwenkten Fahnen, drehten auf ihren rotierenden Podesten Pirouetten und hielten Schilder hoch. Manchmal standen sie aber auch einfach nur in abstrakten Posen wie Schaufensterpuppen herum, um sich dann doch wieder mit einem gekonnten Hüftschwung zu ihren Plätzen zu bewegen und die eine oder andere Melodie zu trällern oder ihre Instrumente zu bedienen.
Welle ErdballAbgerundet wurde der optische Teil des Konzertes von Videoprojektionen und den Kurzauftritten eines großen Ölfasses, diverser Luftschlangen, Papierfliegern und Seifenblasen. Dabei fiel auf, dass diese Effekte sehr gekonnt ausgewählt und eingesetzt waren, immer zum aktuell gespielten Stück passten und dieses so visuell unterstützen konnten. Da macht es doch Spaß zuzuschauen.
Nach über zwei Stunden ging kurz vor Mitternacht ein wunderbares Konzert zu Ende. Honey verbeugte sich unter frenetischem Jubel noch einmal tief vor dem kleinen aber sehr feinen Publikum während sich der Bühnenvorhang schloss und wir begaben uns auf unsere abenteuerliche Rückreise.
 
 
Bleibt zum Schluss nur eine Frage: Was zum Teufel verschlägt eine so großartige Band wie WELLE: ERDBALL in eine so abgelegene Kleinstadt wie Hohenmölsen?
Aber egal… schön war es auf jeden Fall.
 

 

 
 

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