THE CRÜXSHADOWS - Dresden 2012

am . Veröffentlicht in Photoreports 2012

THE CRÜXSHADOWSCrüxshadows Bericht Dresden 2012
 "Dark Halo"- Tour 2012
Support: Goldkint & Nova-Spes
 
Dresden - Reithalle STRASSE E - 01.08.2012

Nach einer kleinen musikalischen Auszeit melden sich die Amerikaner um Sänger Rogue mit einer Tour und neuem Album zurück. Der Besuch der Show in Dresden lohnte. hier ist unser Konzertbericht.



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Ein Konzert im Sommer, mitten in der Woche und in der Ferienzeit birgt schon ein nicht zu unterschätzendes Risiko – die nicht zu kalkulierende Zuschauerzahl. Das kommt umso mehr zum tragen, wenn der Headliner eine Band ist, die sich eine zweijährige Auszeit genommen hat, und egal wie traurig das auch  sein mag, nur eine Nische des dunklen Elektropopgenres bedient. Auch die Supportbands, egal wie gut sie sich am heutigen Abend verkauften, sind noch nicht solche Größen, weswegen man sich extra auf den Weg in eine kuschelig warme Konzerthalle macht. So versammelten sich geschätzt nur gut 150 schwarze Zuhörer vor der Bühne, welche vom Veranstalter in weiser Voraussicht nahe an der Bar platziert wurden, so dass die Halle verkleinert wurde und sich so für die Künstler nicht der Eindruck bot, vor leeren Rängen zu spielen. Jede der heute hier spielenden Bands hätte aber unbedingt mehr Publikum verdient!

nova-spes_supporting_Cruexshadows nova-spes übernahmen die Aufgabe des Openers. Wer das Trio kennt, wurde heute von einer eher düsteren Bühnendekoration überrascht. Die blutverschmierten Gesichter der Protagonisten schauten von großen Bannern in die Menge. Zu einem untypischen Intro mit arabischen Klängen betraten nova-spes die Bühne in zerrissenen T-Shirts und Kunstblut-Face. Nach kurzer Überlegung war dann klar, hier wird eine visuelle Verknüpfung und eine musikalische Einleitung zum Thema des im September erscheinenden neuen Albums hergestellt – LEBEN IST KRIEG. Nun, Krieg gab es auf der Bühne nicht, aber musikalisch wurde bedeutend strammer marschiert, als noch vor einigen Monaten beim E-ONLY (unser Bericht >>> ) - Festival im Werk II in Leipzig.
Matthias Hübner Sänger nova-spes Vom letzten und vom kommenden Album wurden die Titel ausgewählt, welche nach vorn gehen und das Publikum zum Zappeln, Stampfen und Tanzen animierten. Die zahlreich vor der Bühne anwesenden Gäste nutzten trotz der schwülen Wärme in der Halle eine oder mehrere Varianten dieser Ausdrucksmöglichkeiten, um auf die Musik von nova-spes zu reagieren. Für leider nur 30 Minuten boten die Drei ihre ureigene Spielart des Synthi-Pop. Und wie es sich herausstellte auch die härteste Spielart am heutigen Abend. Mit reichlich Beifall wurden nova-spes nach ihrem Konzert verabschiedet. Das war der richtige Support für die CRÜXSHADOWS. So konnte es weitergehen!
Ging es aber nicht.
GOLDKINT waren eindeutig auf der falschen Veranstaltung. Ihre sehr zahme Spielart des Elektropop und die eher unspektakuläre Bühnenaktivität passte so gar nicht zum heute anwesenden Publikum, welches so auch auf den Auftritt des Duos eher reserviert beobachtend reagierte.
Goldkint Dresden Da zuckte nicht eine Gliedmaße auch nur eines Zuschauers. So mancher saß dann während des Auftritts von GOLDKINT vor der Halle und kühlte sich mit einem Getränk runter, so weit dies bei der Wetterlage überhaupt möglich war. Von den verbliebenen Leuten in der Halle gab es verdienter Maßen höflichen Beifall. Das von GOLDKINT betriebene, bestimmt originelle Recycling von NDW, Musik im Stile von HUMPE & HUMPE oder JULI mit originellen deutschen Sprachbildern in den Texten, aufgepeppt durch Gitarre, Blasakkordeon und massiven Effekten aus den Zauberkästen hatte seinen Reiz. Doch heute wollte der Funke einfach nicht überspringen. So waren 30 Minuten Konzert auch genug. Wie gesagt, GOLDKINT waren auf der falschen Veranstaltung. Beim MELT - Festival in Ferropolis hätten sie vielleicht eher punkten können. Nach einer zweijährigen Babypause mit der damit verbundenen Bühnenabstinenz in Europa, Rogue und seine Frau müssen sich nun um eine Tochter kümmern, überzeugten dann THE CRÜXSHADOWS auf ganzer Linie. Crüxshadows in Dresden Ihre Spielart des Elektropop mit eindeutiger Pop- Schlagseite wird live äußerst lebendig umgesetzt. Jede, aber auch jede von ihnen gespielte Nummer am heutigen Abend war tanzbar. Und die Leute tanzten, o.k. tanzten(?), zumindest zappelte die Mehrzahl auf irgendeine für sie mögliche Weise. Das passiert bei der Mugge der Amis einfach auch automatisch.
Zum Konzept der Auftritte der CRÜXSHADOWS gehören auch zwei Tänzerinnen, die scheinbar auch im Hintergrund mitsingen und mit diversen Utensilien wie Bändern, Fächern und farbigen Leuchten für Action auf der Bühne sorgen. Aber die wirkliche Show macht Rogue!
Er ist es, der singend am Gittermast der Beleuchtungsanlage hinauf klettert, nicht nur einmal singend auf einem hohen Barhocker in mitten der Zuschauer steht und spontan mit Leuten im Zuschauerraum tanzt.
THE CRÜXSHADOWS - Dresden 2012 Rogue ist das Sinnbild einer äußerst sympathischen Rampensau! Seine Stimme und die zwei Violinen machen den unverwechselbaren Sound der CRÜXSHADOWS aus.
 
Am Repertoire gab es nichts zu meckern. Geschickt wurden einige Klassiker unter das Material vom neuen Album gemischt und dem begeisterten Volk präsentiert. Kurz vor Ende des offiziellen Konzertes stellte der Chef dann seine sechs leibhaftigen Mitstreiter auf beachtlich gutem Deutsch vor! Mit viel Humor wurde dabei das neue Album "As The Dark Against My Halo beworben, welches am 10. August offiziell erscheint, von den Konzertbesuchern aber schon heute, am 1. August erworben, werden konnte. Ohne eine Zugabe kamen die Amerikaner dann auch nicht von der Bühne. Bereitwillig wurden zwei Nummern angehängt, und nochmals überraschte Rogue. Dank der kleinen Halle ohne eine Absperrung für Fotografen, wurden spontan Zuschauer auf die eher kleine Bühne geholt, bis da nichts mehr ging.THE CRUXSHADOWS Man feierte sich und die Fans, wie schon festgestellt, sehr sympathisch und vor allem immer authentisch.  Das zeigte sich dann auch nach dem Konzert. Jeder, der ein Autogramm vom Künstler oder ein Foto mit dem Künstler wollte, bekam es auch, jeder! Es wurde ein langer Abend für Rogue.
 
Wer die Möglichkeit haben kann und  geschmeidigen und erstklassigen Elektropop mag, sollte einmal THE CRÜXSHADOWS live erleben. Versprochen, es lohnt sich!
 

 

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