OOMPH! - Saarbrücken - 2012 - Review

am . Veröffentlicht in Photoreports 2012

OOMPH! Saarbrücken 2012

OOMPH! auf "Des Wahnsinns fette Beute"-Tour 2012
Support:BLOWSIGHT
Saarbrücken - Garage - 09.10.2012
 
Los ging das Spektakel mit den Schweden von BLOWSIGHT. Zum ersten Mal zu Gast im Saarland, standen sie vor der Aufgabe, die noch überraschend überschaubare Schar Oomph!-Fans auf deren Auftritt einzustimmen.

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Fotos: Kai Bimber


 

BLOWSIGHT  Und schon beim ersten Song wird klar, was hier musikalisch Sache ist: eingängiger, schneller und dreckiger Gute-Laune-Rock vom Feinsten, der den Anwesenden sichtlich in die Ohren geht und für eine gute Stimmung sorgt.Blowsight Das Publikum wird dabei auch oft direkt angesprochen und durch Aufrufe zum Mitklatschen und Mitsingen gut in die Show eingebunden. Songs wie “Miracle“ oder „I Wish You 666“ werden gut angenommen. Höhepunkt der BLOWSIGHT-Performance ist aber sicherlich der letzte Song, bei dem sich manch einer gedacht haben dürfte „Die Melodie kenne ich doch? Damn, das ist ja „Pokerface“! Ja, BLOWSIGHT haben die Pop-Nummer von Lady Gaga gecovert und mit heavy Gitarrensounds zu einer absoluten Perle veredelt. Ein geniale Abschluss dieses Auftritts und eine mehr als gelungene Performance für eine Vorgruppe. Nach dem Umbau waren dann OOMPH! an der Reihe das Publikum zu rocken. Leider war die Menschenmenge nach wie vor sehr überschaubar, hatten sich doch lediglich geschätzte 200 Menschen in der Garage versammelt, was im Vorfeld von vielen auf Schwächen des neuen Songmaterials, den ungünstigen Zeitpunkt früh in der Arbeitswoche und die für manch einen seltsam anmutende Bühnenshow geschoben wurde – subjektive Eindrücke, die man allerdings überraschend oft zu hören bekam.OOMPH - Dero Nun, wie dem auch sei, gegen 21:00 betraten OOMPH! einer nach dem anderen die Bühne, deren Deko – Holzmöwen, Rettungsringe und anderes Seemanns-Allerlei – schon vorher ankündigte, dass die Band inzwischen von ihrer gewohnten Bühnenshow in Priestergewändern und Zwangsjacken inzwischen Abstand genommen haben… und in der Tat, die komplette Band inklusive Crap und Flux steht in Matrosenkostümen vor dem Publikum und stimmt den ersten Song („Unzerstörbar“) an, als Dero auf die Bühne stürmt. Dieser bietet bei dieser Tour einen besonders bizarren Anblick und hat das Thema „Des Wahnsinns fette Beute“ offensichtlich sehr verinnerlicht, wie er mit seinem Matrosenanzug und dem roten Cape mit passender Augenmaske und roter Schminke auf der Bühne herumwirbelt – quasi eine obskure Mischung aus Popeye, Zorro und dem Joker, (sowie konträr zum Opener-Song, zwei VORSICHT GLAS!-Klebstreifen auf der Brust). OomphNach „Unzerstörbar“ und einer kurzen Begrüßung der Fans folgt auf ein kurzes „We Will Rock You“ Intro eine der typischen Nummern, mit denen OOMPH! ihr Publikum aufzupeitschen wissen: „Labyrinth“. Hier beginnt sich dann auch leicht bemerkbar zu machen, dass Dero offenbar leichte stimmliche Probleme hat (was sich in den kommenden Tagen noch verschlimmern sollte, wurden doch einige Auftritte der Band aus gesundheitlichen Gründen Deros gecancelt)… performancetechnisch reißt er das allerdings mit Drumeinlagen auf einer für ihn bereitgestellten Trommel und gekonnt psychopathischen Blick wieder heraus – eine Einlage, mit der so manches Lied der aktuellen Tour verfeinert wird. Nachdem sich der Derwisch von einem Frontmann zu Strip-Sounds von seinem Umhang und der Maske entledigt hat (und somit nun nur noch einer Mischung aus Popeye und Joker ähnelt), geht es weiter mit „Mein Schatz“ und „Das weiße Licht“. Nach letzterem entledigt Dero sich auch noch dem „Vorsicht! Glas!“ – „Bis der Spiegel bricht“. Hat er nun davon. Ähm. Als Song zum Mitspringen wird „Träumst du“ angekündigt, und Dero macht dabei energisch vor wie es geht – an der entsprechenden Publikumsreaktion hapert es zwar, aber spätestens jetzt ist die Meute so motiviert, dass immerhin durchgehend mitgeklatscht wird – ein erstes Stimmungs-Hoch, das sich beim nächsten Song „Wunschkind“ (bei dem Dero übrigens mit einer zombiehaften Performance und wüsten Gesichtsentgleisungen punktet) nicht ändert. Nächster Song auf der Setlist ist das eingängige und sozialkritische „Kleinstadtboy“, den Besitzer der neuen CD bereits an der Ankündigung erkennen können, in welcher Dero erklärt, dass der typische Metaller-Look mit Leder und Nieten auf Rob Halford von Judas Priest zurückgeht, der diesen der Schwulenszene entliehen hat.OOMPH Wenig später will der sichtlich gut gelaunte Fronter Feuerzeuge im Publikum sehen – akzeptiert aber auch hochgehaltene Smartphones. Ja, OOMPH! gehen mit der Zeit. Auch das Stagediven lässt sich Dero im weiteren Verlauf seiner Show nicht nehmen (was glücklicherweise laaange nach den Songs für die Fotografen geschieht, soll es doch unglückliche Subjekte geben, die dabei durchaus mal einen Tritt an den Kopf kassierten… der Verfasser). Auch eine Aufforderung zu einer Wall of Death gibt es, wobei es allerdings etwas an der Publikumsbeteiligung hapert – aber die dabei entstehende Moshpit ist ja schonmal ein Anfang. Nach respektablen 20 Songs und drei Zugaben und dem Anblick von Dero in einem Dirndl ist der Auftritt dann auch offiziell zu Ende, und OOMPH! entlassen ihre Fans in die Nacht.
Ein eigentlich gelungener Auftritt, auch wenn deutlich spürbar war, dass die Fans das ältere Material gegenüber den Songs von „Des Wahnsinns fette Beute“ klar bevorzugen und manch einer sich nicht mit den Bühnenoutfits und der Show selbst anfreunden konnte…
Setlist OOMPH! Saarbrücken:
Unzerstörbar
Labyrinth
Mein Schatz
Das weiße Licht
Bis der Spiegel zerbricht
Träumst du
Wunschkind
Kleinstadtboy
Mein Herz
Der neue Gott
Regen
Niemand
Gekreuzigt
Seemannsrose
Mitten ins Herz
Auf Kurs
Sex hat keine Macht
Zwei Schritte vor
Sandmann
Augen auf
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Aus meiner Haut
Gott ist ein Popstar
Always Look On The Bright Side Of Life
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

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