6. BLACKFIELD FESTIVAL - Bericht 2013

Geschrieben von Anne Schweizer am . Veröffentlicht in Photoreports 2013

BLACKFIELD Review 2013 Gelsenkirchen

Bericht zum 6. Blackfield Festival 2013
Inklusive Kurzinterviews mit Tom von [SITD]  und Krischan Wesenberg von ROTERSAND

 

3  Tage  –  drei  Veranstalter  –  26  Bands  –  ein  Moderator  –  7  DJs  –  geschätzte  6.000 Besucher – ein Blackfield
 
Die  Vorfreude  auf  das  6.  Blackfield-Festival  war  schon  zwei  Wochen  vor  Beginn  zu spüren. Facebook  sei Dank wurde jeder, der in der Blackfield Festival-Gruppe ist, jeden Tag  aufs  Neue  von  euphorischen  Festival-Ticket-Inhabern  darauf  aufmerksam  gemacht, wie  viel  Mal  man  noch  schlafen  muss,  bis  die  besten  drei  Tage  des  Jahres  starten.  Ein bisschen wie im Kindergarten, aber wahrscheinlich deswegen auch irgendwie niedlich.  
   
Gelsenkirchen - Amphitheater                                             
28.06. und 30.06.2013

 

 
Copyright:  Mandy Privenau

Coppelius l ive beim BLACKFIELD 2013FREITAG
Der  Gedanke  vieler  Arbeitstätiger  Festivalbesucher wird  eher  gewesen  sein:  Warum fangen die freitags so früh an? Wie soll ich das denn schaffen? Dementsprechend gering fiel der Ansturm bei der Bändchen-Vergabe um 16 Uhr aus. Die erste Band Full Contact 69  hatte  damit  einen  schweren  Start.  Dazu  kam  das  schlechte  Wetter,  was  viele Besucher  sicherlich  auch  noch  ein  bisschen  im  Trockenen  warten  ließ,  bevor  man  das Amphi  Theater  in  Gelsenkirchen  aufsuchte.  Bei  Coppelius,  der  nächsten  Band  wurde  es dagegen  schon  etwas  voller.  Wer  Videos  von  Coppelius  kennt,  wird  die  Jungs  in  ihren historischen Kostümen und verrückten Rollen wiedererkannt und überzeugend gefunden haben. 

BLACKFIELD-Besucherin am Freitag 
Spätestens  bei  Blutengel,  dem  Headliner  des  ersten Tages,  hatte  auch  jeder  endlich Feierabend - das Amphi Theater war ziemlich voll. An der Show von Blutengel mag das nur  bedingt  gelegen  haben.  Die  musikalische  Leistung  war  erwartbar  solide,  die Performance  der  drei  tanzenden  Damen  auf  der  Bühne  dagegen  eher  weniger beeindruckend,  mehr  als  drei  sich  immer  wiederholende  Tanzschritte  wäre  den  Damen zuzutrauen  gewesen. 
Blutengel Chris Pohl - Foto Steffie WunderlAuch  die  eingesetzten  Feuerfächer  konnten  die  eher  lasche Darbietung nicht überzeugender gestalten. Kitschiges Detail: Wer genau hingesehen hat, konnte auf der Rückseite von Chris Pohls Jacke in schwarzen Strass-Steinen „Blutengel“ lesen.  Alles  in  Allem  erst  einmal  eine  sehr  vorhersehbare  und  übliche  Show  von Blutengel.  Wäre  da  nicht  der  zarte  Fauxpas  von  Pohl  gewesen: „Ist  Gelsenkirchen eigentlich  eine  Stadt  oder  eher  ein  Ort?“.  Eine Frage, die nicht nur den eingefleischten Schalke-Fan ungnädig stimmte.  Aber  woher  soll  der  feine  Herr  aus  Berlin  das  schon wissen?  
 
Mit  der  ersten  Aftershow-Party  im  Bändchenvergabe-/Autogrammstunden-/Party-Zelt  ging  der  Festival-Tag  zu  Ende.  Leider  war  die  Musik  im  Zelt  extrem  leise. Lärmvorschriften der Stadt Gelsenkirchen sei Dank. Die Party-DJs gaben ihr Bestens, um die mangelnde Lautstärke mit guter Musik und bester Stimmung auszugleichen.    
SAMSTAG
Der Samstag begann sowohl musikalisch als auch wettertechnisch vielversprechender als der Freitag - die Sonne schien so unerwartet heiß vom Himmel, dass die vorherrschende Hautfarbe gen Abend immer roter wurde. Möglicherweise hatte Tom Lesczenski von SITD das Wetter bestellt, um mit dem Rad zum Festivalgelände kommen zu können. Für den gebürtigen Gelsenkirchener sollte es schließlich um 15 Uhr 40 auf die Bühne gehen. Dazu später.  
 
aesthetic_perfection-daniel_graves.jpgEin frühes Highlight nach dem Auftakt von Formalin und Noyce TM war die amerikanische Band Aesthetic Perfection. Man hätte meinen können, dass drei Personen eine so große Bühne  wie  die  im  Amphi-Theater  nur  schwerlich  hätten  füllen  können.  Der  Auftritt  von Sänger  Daniel  Graves  bewies  schon  beim  ersten  Song das  Gegenteil.  Stimm-  und Performancegewaltig  fegte  er  über  die  Bühne,  als  hätte  er  nie  etwas  Anderes  getan.
Selbst das Outfit war für den Auftritt bei Tageslicht perfekt gewählt – mit weißem Hemd, schwarzer  Weste  und  einem  weißgeschminkten  Gesicht  mit  einem  schwarzen Handabdruck auf dem Mund wirkte er auf den ersten Blick wie ein skurriler Pantomime. Auf  den  zweiten  Blick  hätte  er  sich  aber  nicht  besser  auf  der  rein  schwarzen  Bühne  in Szene  setzen  können.  Dummerweise  begrüßte  er  die  Zuschauer  nach  dem  ersten  Song mit „Hallo Leipzig“. Das hätte Chris Pohl sicherlich gefallen, Daniel Graves war das aber sichtlich peinlich. Auf Deutsch entschuldigte er sich ausführlich. Das Publikum zeigte sich
gnädig  und  so  konnte  die  leider  viel  zu  kurze,  sehr  überzeugende  Show  weitergehen. Nach  nur  einer  halben  Stunde  Spielzeit  mussten  Aesthetic  Perfection  schon  für  die nächste  Band  Platz  machen.  Eine  spätere  Platzierung  mit  mehr  Spielzeit  wäre wünschenswert gewesen.  
 
Lord Of The Lost - BlackfieldNachdem  die  ersten  drei  Bands  des  Tages  rein  elektronische  Musik  präsentierten, erwartete die Besucher am Mittag die wesentlich rockigeren Lord of the Lost und Merciful Nuns.  Insgesamt  waren  Rock  und  Elektro  in  diesem  Jahr  die  vorrangig  vertretenen Musik-Genres  auf  dem  Blackfield-Festival.  Der  Mittelalter-Anteil  der  Bands  war  deutlich geringer als sonst. Vor Allem der Mittelaltermarkt vor dem Gelände deckte dieses Genre für  die  Besucher  ab.  Aus  kulinarischer  Sicht  eine  gute  Wahl  –  sowohl  der  angebotene Flammkuchen,  als  auch  die  Rahmbrötchen  boten  eine  köstliche  Alternative  zu  Pizza, Bratwurst  und  Chinafutter  auf  dem  Gelände.  Aus  der Perspektive  des  shoppingwilligen Festival-Besuchers gab es wenig Herausragendes - das übliche Angebot aus Lack-, Leder- und Samtklamotten, Korsetts, Schmuck und Band-Merch. Außergewöhnlich war dagegen ein  Stand,  der  in  Deutschland  handgefertigte  Holz-Dildos  anbot.  Wie  viel  Umsatz  dort wohl  gemacht  worden  ist,  ist  unbekannt.  Für  die  Raucher  gab  es  auch  in  diesem  Jahr wieder einen Stand von Pueblo. Die fleißigen Jungs und Mädels versorgten das Publikum das ganze Wochenende über mit Zigaretten, Feuerzeugen und Pueblo-Merch. Nach dem verschärften  Nichtraucherschutzgesetz  ein  noch  geschätzterer  Service  als  die  Jahre zuvor.
 
SITD BLACKFIELD 2013 - CarstenAm  Nachmittag  wurde  dann  Tom  Lesczenski  von  SITD  langsam  aber  sicher  immer nervöser.  Und  das,  obwohl  die  Shadows  in  the  Dark  schon  seit  17  Jahren  im  Geschäft sind. Im  Interview erzählte er, dass  ein Auftritt in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen für ihn immer wieder etwas ganz besonderes ist und er wesentlich mehr Lampenfieber hat, als vor anderen Shows. „Einfach weil es Heimat ist, will man hier nicht versagen. Man will
hier  den  perfekten  Gig.“
  Die  Nervosität  sah  man  ihm  und  den  anderen  beiden Bandmitgliedern  auf  der  Bühne  aber  nicht  im  Geringsten  an.  Die  drei  Herren  von  SITD trugen  selbstbewusst  Einheitsdress:  Schwarzes  Shirt  mit  einem  Bundesadler,  in  dessen Mitte  das  SITD-Logo  zu  sehen  ist.  Sänger  Carsten  Jacek  gab  alles  auf  der  Bühne,  das Publikum  antwortete  mit  Begeisterung  -  sang  jeden  Clubhit  mit.  Auch  Tom  Lesczenski
ließ  es  sich  nicht  nehmen,  einen  Song  zu  singen.  Zum  ersten  Mal  auf  dem  Blackfield spielten SITD ihre Cover-Version von „Papillon“. Die Zuschauer bejubelten den quer über die Bühne tanzenden Tom.  
 
Nach  45  Minuten  war  Schluss.  Bei  26  Bands  bekommt  das  Publikum  zwar  eine  große Auswahl  verschiedene  Bands  präsentiert,  aber  jede  einzelne  hat  natürlich  deutlich weniger Zeit, als auf einem Konzert. Bei manchen Bands durchaus schade... 
Zeromancer BlackfieldIm Anschluss spielten Zeromancer – leider mit technischen Einschränkungen, deswegen aber nicht schlechter. Sänger Alex Moklebust entschuldigte sich mit dem Aufruf, nicht mit Air  Berlin  zu  fliegen.  Auf  dem  Weg  nach  Gelsenkirchen  wäre  bei  der  Airline  einiges  an Equipment verschwunden.  
 
Mit  vollständigem  Equipment,  aber  technischen  Störungen  startete  die  wohl  mit  am
Meisten  Spannung  erwartete  Show  des  Wochenendes  -  die  von  Samsas  Traum.  2011 hatte Sänger Alexander Kaschte angekündigt, nicht wieder auftreten zu wollen. Aber da war noch eine Rechnung mit dem Blackfield-Publikum offen. 2008 hatten Samsas Traum zuletzt  auf  dem  Blackfield  gespielt  –  mit  ihrem  Metal-Album.  Die  meisten  Zuschauer hatten  wohl  eine  gänzlich  andere  Show  erwartet  –  man  war  damals bitter  enttäuscht.  Jetzt konnten  Samsas  Traum  nochmal  neu  starten  –  und  das eben  direkt  mit  einem  Patzer. Während  des  ersten  Songs  fielen  der  Computer  und  das  Metronom  des  Schlagzeugers aus  -  der  Sänger  ließ  den  Song  abbrechen  und  nutzte  die  Zeit  für  eine  Ansage:  „Beim letzten  Mal  haben  wir  ja  ne  tolle  Show  gespielt,  oder?“  Dann  gab  es  Geschenke  fürs Publikum. Sänger Alexander warf Shirts mit dem Aufdruck „Ich hasse Alexander Kaschte“
ins Publikum und um die Versöhnung mit dem Publikum perfekt zu machen kam danach: „Jetzt  kommt,  lange  überfällig  „Für  immer““.  Die  Zuschauer  zeigten  sich  milde  und versöhnlich und feierten auf die lang erwarteten Hits von Samsas Traum.
 
projekt_pitchfork.jpgCo-Headliner  des  Samstags  waren  die  Szene-Urgesteine  Project  Pitchfork.  Auf  die  hatte sich  Tom  von  SITD  schon  im  Vorfeld  gefreut.  Tom  im Interview:  „Wenn  man  uns  fragt, wer SITD dazu inspiriert hat, Musik zu machen, dann sind das Project Pitchfork. Das sind einfach Vorbilder.“ Und dass sie Profis sind, zeigten Project Pitchfork  dann auch auf der Bühne.  Mit  drei  Schlagzeugen  war  die  Bühne  prall  gefüllt,  trotzdem  schaffte  es  Sänger Peter Spilles, quer über die Bühne zu hechten, um die Zuschauer zu unterhalten. Mitten im  Auftritt  schien  es  Peter  aber  nicht  mehr  so  gemütlich  auf  der  Bühne  zu  sein.  Die Sonne  blendete.  Also  ließ  er  sich  kurzerhand  eine  Sonnenbrille  aus  dem  Publikum reichen. Näher dran geht es doch kaum. Natürlich ging die Brille später an ihren Besitzer zurück.
 
Der Abend endete mit einer ebenso alten Band wie Project Pitchfork - And One. Vielleicht eine  der  letzten  Gelegenheiten,  die  Band  in  Aktion zu  sehen  –  And  One 
And One Steve Naghavihatten  zuvor angekündigt, zu ihrem 25jährigen Jubiläum im nächsten Jahr aufzuhören. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum das Amphi-Theater bei And One brechend voll war. Ein anderer wird der für seine Entertainment-Künste bekannte Sänger Steve Naghavi gewesen sein. Wie angestochen rannte er über die Bühne, zog Grimassen, tanzte den Dave Gahan und quatschte mit dem Publikum. Leider kennen viele Festivalbesucher von vielen Bands nur
die  bekanntesten  Stücke  –  das  war  auch  bei  And  One zu  spüren.  Die  anfänglich gespielten weniger bekannten Lieder sorgten für wenig Wirbel unter den Zuschauern. Im Gegensatz  dazu  war  bei  Hits  wie  „Metallhammer“  oder  „Traumfrau“  kein  Halten  mehr, das ganze Amphi-Theater war in Bewegung. Da war es schade, dass um 23 Uhr Schluss sein musste.  
 
SONNTAG
Neuroticfish - BlackfieldDas  Wetter  zeigte  sich  am  dritten  Festival-Tag  von seiner  besten  Seite  –  die  Sonne schien  fast  den  ganzen  Tag  und  ließ  die  Festival-Besucher  noch  einmal  ihre  schönsten Outfits  und  ihre  verbrannte  Haut  präsentieren.  Spätestens  bei  Neuroticfish  hatten  die meisten  ausgeschlafen  und  sich  aufgehübscht.  Die  Band  hatte  sich  2008  aufgelöst  und war erst im letzten Jahr wieder zusammen gekommen.
 
Am Nachmittag spielte dann die Combo Fixmer / Mc Carthy. Der Auftritt war solide, ein klassischer  Mc  Carthy,  leider  wenig  spektakulär.  Terence  Fixmer  kam  von  seinen Plattentellern  nicht  weg,  Douglas  Mc  Carthy  konnte das  leider  nicht  alleine  ausgleichen. Da hätte man sich mehr Leute auf der Bühne gewünscht. 
FixmerMcCarthy
 
Dann kamen endlich Rotersand, eine Band, auf die sich schon im Vorfeld viele Besucher gefreut hatten. Nach den gesundheitlichen Problemen von Sänger Rascal Nikov hatte die Band nur auf dem Mera Luna 2012 gespielt. Und jetzt waren sie nur noch zu Zweit.
Krischan Wesenberg im Interview: „Ich bin schon nervös. Es ist einfach eine ganz neue Situation. Wenn man davon ausgeht, dass der Sänger so 70 Prozent der Aufmerksamkeit bekommt, dann liegen die anderen 30 Prozent jetzt alleine bei mir. Da gibt es weniger Luft zum Verstecken. Es ist ohnehin anders als bei den anderen Auftritten - selbst wenn Gunther nicht fehlen würde. Die Atmo vom Unterwegs-sein fehlt. Man schläft zu Hause, duscht in der eigenen Dusche und trinkt wie immer den morgendlichen Kaffee in der eigenen Küche. Man hat nicht das Gefühl, zu einer Show zu gehen. Das macht es zu einer besonderen Herausforderung."
Auf der Bühne angekommen, wirkten Rotersand, wenn auch weniger stark besetzt, bester Laune und unterhaltend wie immer. Sänger Rascal, der sich selbst gerne als das Tanzmariechen der Band bezeichnet, performte wie eh und je. Er tanzte, hüpfte und fragte immer wieder: „Seid Ihr noch gerne hier?“ Die Zuschauer antworteten mit Jubelrufen, Klatschen und erhobenen Händen. Dann fehlte Gunther doch kurz auf der Bühne. Bei dem Song „War on Error“, bei dem er üblicherweise mit einer Maske vorne auf der Bühne stand und seinen Text vortrug, kam es diesmal vom Band. - Der vordere Teil der Bühne blieb leer. Weil Krischan den Moment nutzte, um zu Rauchen und Rascal Hunger auf Banane verspürte. Ein amüsanter Anblick. Wir sind gespannt, was die beiden sich beim nächsten Mal ausdenken.
 
Mono Inc. Blackfield 2013Co-Headliner  des  Abends  waren  Mono  Inc.  Vor  zwei  Jahren  noch  im  Nachmittags-Programm  überzeugten  die  Hamburger  auch  mit  einer  größeren  Show.  Besonderes Highlight bei dieser Band ist immer wieder Schlagzeugerin Katha Mia, die mit Korsett und Kleid  am  Schlagzeug  in  die  Becken  schlägt,  während sie  den  kompletten  Background-Gesang  übernimmt.  Übertroffen  wurde  sie  in  diesem  Jahr  von  dem  „Special-Guest“ Joachim  Witt,  der  plötzlich  mit  Mono  Inc.  auf  der  Bühne  stand  und  den  gemeinsamen neuen  Song  „Kein  Weg  zu  weit“  performte.  Eine  echte  Überraschung.  Die  Stimmung während des Mono Inc-Auftritts war aufgekocht, die Menge tanzte und feierte und einige dürften auch entzückt gewesen sein, dass Joachim Witt nach dem Gig noch für Fotos mit den Fans bereit stand.
 
Das große Abschluss-Konzert des diesjährigen Blackfield-Festivals gaben Eisbrecher. Von den  Jungs  erwartet  man  ja  schon  im  Vorfeld  einiges –  nicht  nur  wegen  der  TV-Bekanntheit  des  Sängers.  Und  das  lieferten  sie  auch  ab.  Zu  Beginn  kam  Sänger Alexander  Wesselsky  mit  Cowboy-Hut  und  einer  Rose  im  Mund  auf  die  Bühne,  um letztere  dann  im  Publikum  an  einen  beglückten  weiblichen  Fan  zu  verschenken.  Die darauf  folgende  Show  war  alleine  aus  Lichteffekt-technischen  Gründen  überaus beeindruckend.  Die  Bühne  erstrahlte  und  ließ  die  Band  in  Flammen  und  in  einem Lichtermeer  aufgehen.  Nicht  nur  Sänger  Alexander  Wesselsky  gab  alles.  Lead-Gitarrist Jochen  Seibert  und  Gitarrist  Jürgen  Plangger  waren  in  ihrer  Performance  absolut sehenswert.  Zum  Song  „Heilig“  wurde  es  dann  auch  noch  richtig  voll  auf  der  Bühne. Eisbrecher Headliner Blackfield 2013Mitten im Lied kamen als Nonnen verkleidete Damen auf die Bühne, jeweils eine Fackel tragend. Einzig von denen hätte man mehr erwartet, als dass sie nur die Bühne kommen und dort stehen bleiben. Aber die Band fing auch das wieder auf. Mit Fässern, auf denen Sänger und Gitarristen in einem Song trommelten oder den Nebelkanonen, die die Band in  einen  undurchsichtigen  Schleier  hüllten.  Kleine,  aber  amüsante  Aktion:  Sänger Alexander holte eine Bayern-Flagge auf die Bühne und präsentierte diese dem Publikum. Die  Zuschauer  buhten  ihn  aus,  worauf  er  lachte,  die  Flagge  in  die  Menge  schmiss  und anschließend  die  Fans  mit  den  Worten  „Aber  ihr    nehmt  sie  doch“  verspottete,  die  sich auf  die  Flagge  warfen.  Kurz  vor  11  waren  die  Eisbrecher-Jungs  fertig,  wollten  sich  von
der  Bühne  verabschieden.  Das  volle  Amphi-Theater  stand  geschlossen  gegen  die Verabschiedung  und  so  ließen  sich  Eisbrecher  doch  noch  zu  einem  letzten  Song hinreißen. Dann war wirklich Schluss. Bis zum nächsten Jahr.  
 
Und  um  den  werten  Herrn  aus  Berlin  noch  einmal  aufzugreifen:  „Ist  Gelsenkirchen eigentlich  eine  Stadt  oder  eher  ein  Ort?“  Tom  Lesczenski  hat  darauf  eine  Antwort: „Gelsenkirchen ist eine Stadt – und zwar eine Schöne!“

 
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