2. E-WERK Ost Festival "Bässer - Härter - Lauter" Reithalle / Strasse E, Dresden

Geschrieben von Alexander Jung am . Veröffentlicht in Photoreports 2016

FRONT LINE ASSEMBLY ++ HOCICO ++ LEGEND + ASSEMBLAGE 23 ++ HENRIC DE LA COUR ++ BATTLE SCREAM

EWERK OSTMit einem internationalen Line Up von Old bis New School präsentierte sich die zweite Ausgabe des E-WERK Ost Festivals in den alt ehrwürdigen Hallen der Strasse E/Reithalle zu Dresden. Getreu dem Motto  Bässer - Härter - Lauter konnte man für das kleine Schwesterfestival des E-TROPOLIS maßgeblich elektronische Acts, wie die kanadischen Industrial Götter von FRONT LINE ASSEMBLY oder auch die isländischen Ausnahmetalente von LEGEND, verpflichten.

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Fotos: Alexander Jung - talecs Konzertfotografie

 

Die Eröffnung des Abends bestritt die heimische Formation BATTLE SCREAM. Leider ließ es der massive Dresdener Feierabendverkehr nicht zu, dass wir diese Show erleben durften.
henric de la cour 20160310 1348848123Für uns begann der Abend mit dem sehr emotionalen Auftritt von HENRIC DE LA COUR. Der groß gewachsene Schwede legt stets sehr viel Gefühl in seine Performance und versteht es mit den Songs von den beiden bei PROGRESS PRODUCTIONS erschienenen Alben die Zuhörer zu berühren. Die Show wurde untermalt von einer wirklich großartigen Light Show.
assemblage 23 20160310 1866582208Die zweitweiteste Anreise hatte sicherlich Tom Shear alias ASSEMBLAGE 23. Die Europaauftritte des US amerikanischen Future Poppers sind rar gesät. Daher war es nicht verwunderlich, dass die Show großen Zuspruch fand. Die zuckersüßen Popmelodien gingen ins Ohr und ließen die Zuschauer verzückt das Tanzbein schwingen. Auch Fronter Tom Shear konnte dies noch an diesem Freitag Abend, bevor er sich am Folgetag in Oberhausen den Fuß brach.
legend 20160310 1040693569Trotz Anlaufschwierigkeiten folgte mit dem Auftritt von LEGEND eines der Highlights des gesamten Festivals. Die Kombination der einzigartigen Stimme von Sänger Krummi mit den großartigen nordisch-sehnsüchtigen Melodien suchen ihres Gleichen. Neben fantastischen Songs, wie „Benjamite Bloodline“ oder „City“ vom 2012er Debutalbum “Fearless“, wurde auch ein neuer monumentaler Track präsentiert. Die Band ist aktuell im Studio und hofft noch in 2016 das Nachfolgewerk veröffentlichen zu können.
hocico 20160310 1748164248Die Co-Headliner Position bespielte die mexikanische Feuerwalze HOCICO. Während des ersten Tracks betraten zunächst nur zwei geflügelte mit Catchermasken vermummte Drummer die Bühne, während Erks Konterfei über die Videoleinwand eingeblendet wurde. Ab dem zweiten Song dominierte dann der routinierte Fronter die Stage und wusste im Handumdrehen sein Publikum zu begeistern. Der Moshpit kochte und das Festival erreichte stimmungstechnisch seinen Höhepunkt.
front line assembly 20160306 2000437395Mit deutlicher Verspätung war es danach an der Zeit für den Headliner FRONT LINE ASSEMBLY. Der Schreiber dieser Zeilen möchte seine Begeisterung für die kanadischen Industrial Heroen nicht verbergen. Bill Leeb konnte für die kurze Europa-Tournee abermals seinen alten Weggefährten und Produzenten-Gott Rhys Fulber verpflichten. Es ist großartig für jeden FLA-Fan die beiden Haudegen vereint, wie in der guten alten Zeit um 1995, auf der Bühne zu sehen. Ein feines Set hatte die Band natürlich ebenfalls im Gepäck. Nach dem Intro „The Chair“ vom 92er „Caustic Crip“ Album erwartete die Fans ein Querschnitt durch den beachtlichen Back Catalogue der Formation. Neben Klassikern wie „Plasticity“ oder „Final Impact“ durften natürlich  überragende Tracks, wie „Killing Grounds“ oder „Blood“ vom letzten Long Player „Echongentic“, nicht fehlen. Das Ende des Haupsets markierte der „Caustic Crip“-Klassiker „Mental Distortion“. Zur Zugabe ließ sich die Band zwar etwas länger bitten, jedoch wurden die ausharrenden Fans mit dem sensationellen „Ghosts“ und dem gitarrenfreien „Millenium“ belohnt. Fast hatte man die Befürchtung das Bill Leeb die Bühne ohne seinen größten Hit verlassen würde. Glücklicherweise schloss er als dritte und schlussendlich letzte Zugabe „Mindphaser“ an.

Leider hatten sich die Reihen bis dahin deutlich gelichtet. Dieses Verhalten scheint repräsentativ für die aktuelle Entwicklung in dieser Szene zu sein. Oft Kopiertes und 100mal Dagewesenes wird innovativen Acts, welche eine Ära mit ihrem musikalischen Schaffen geprägt haben, vorgezogen. Heute lässt sich mit wenigen zu oft monatlich gelesenen Namen der Kartenvorverkauf in sichere Gefilde bringen. Dennoch gibt es etwas Hoffnung, dass man mit einem so gemischten Line Up ein gutes Festival wie das E-WERK Ost auf die Beine stellen kann und dieses, wie an diesem Abend, angenommen wird.
Mo Di Mi Do Fr Sa So