Eine magische Show zur Wiedereröffnung des Globen „AVICII-Arena“ in Stockholm
Stockholm als Stadt ist immer eine Reise wert, diese Erfahrung konnten wir schon lange sammeln. Unser Anlass dieser Reise im Februar 2025 zielte auf den Besuch der Wiedereröffnung der berühmten Arena mit einer besonderen Konzertshow in dieser schönen Stadt ab. Das berühmte und weithin sichtbare ikonische Kugelgebäude hatte die größte Renovierung in seiner Geschichte erfahren. Die ursprünglich vor fünfunddreißig Jahren als Eisarena erbaute Gebäude zählt nun zu den modernsten Multifunktions-Arenen der Welt. Verbessert wurde entsprechend Akustik und die Integration einer neuen Technik mit beweglichen Videowürfeln.
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Für die im Vorfeld lange und sehr aufwändig geplante Eröffnungszeremonie hatte man die Konzeptband-KITE hinzugezogen. Von der schwedischen Presse wurde angeführt, dass man unwidersprochen behaupten kann, die Band KITE ist der größte Synthpop Live-Act, den das Land zu bieten hat. Schließlich war kein anderer Künstler oder keine andere Band im letzten Jahrzehnt auch nur annähernd so hartnäckig, radikal und präzise, wenn es darum ging, die konzeptionellen Grenzen dessen, was ein Konzert sein kann und vielleicht auch sein sollte, zu verschieben und intime Clubshows mit dem Spektakulären abzuwechseln und auf neues Niveau und bisher noch nicht gekanntes zu heben. Zu letzterer Kategorie zählen die Shows im Cosmonova (Planetarium Swedish Museum of Natural History) 2015, in der Royal Opera Hall mit Orchester 2019 und in Dalhalla im Jahr 2023. Der jüngste und beeindruckendste ihrer grenzüberschreitenden Auftritte bildete nun "Kite On Ice". Das Duo, bestehend aus Nicklas Stenemo und Christian Hutchinson Berg, verwandelte die ausverkaufte Avicii Arena zusammen mit den Weltmeistern im Synchroneislauf in eine funkelnde, pulsierende, magische Eisshow. Eine Show, die von Kritikern und Fans einhellig gelobt wurde.
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"Du wirst in Zukunft andere Bands entdecken, aber du wirst dich nie wieder so fühlen" – Dieser Spruch in einer schwedischen Zeitung trifft hier ins Schwarze. 
Eine erinnerungswürdige Konzertreise: Per Nachtzug geht es für uns von Berlin aus direkt nach Stockholm. Einstieg 19 Uhr. Schlafen, Frühstücken und ausgeruht gegen 10 Uhr am nächsten Morgen in der schwedischen Hauptstadt auszusteigen. - Entspannter geht es (fast) nicht. Wie lieben diese Stadt und ihre Menschen. Alles scheint etwas entspannter, die Menschen nicht so angespannt und überaus freundlich auch mit uns Touristen. Die City ist zu dieser Jahreszeit zudem wenig überlaufen und gehört den Einheimischen. Beschnuppern der Stadt im Winter und natürlich eine ausführliche erste „Fika“ in der Stadt ältestem Café ließ uns den Alltagsstress im Handumdrehen vergessen.
Am Abend geht es dann per Bahn zur Konzertlocation. Der Globen ist schon weithin sichtbar ein Wahrzeichen der Stadt. Und auf das Dach ist an diesem Abend das Hand-Logo der Band projiziert. Vor Ort herrschte ein hohes Sicherheitskonzept, doch alles ist bestens organisiert und schneller als angenommen, finden wir uns schon in den Gängen der Halle wieder. Ein großer und bereits dicht umlagerter Merch-Stand empfängt uns und wir können uns der Verlockung an ein Andenken natürlich nicht entziehen. Auf jeden Fall wird das extra zum Event gedruckte Programmheft „Kite Fanzine Ausgabe #1“ eingetütet. Wir haben nun noch ausreichend zeitlichen Puffer, wagen einen ersten Blick in die kreisrunde und noch fast leere Halle mit ihrer lichten Höhe von stattlichen 85 Metern und unternehmen einen Rundgang durch das Gebäude, bis zu den obersten Rängen und der Bar. Der Blick und Eindruck von jeder Position: Atemberaubend. Und die Vorfreude steigt weiter. Also schnell an die Plätze. Das Digital-Ticket weist die Plätze „A26 |3| 222-223“ aus. Über die Reihe |3| im Unterrang waren wir schon sehr glücklich. Zu unserer großen Überraschung stellt sich diese Reihe 3 als die erste Reihe heraus. Was für eine Freude. Und um uns herum offensichtlich ob ihrer Optik ausschließlich KITE-Fans. Dazu noch eine wichtige Bemerkung: In Deutschland ziehen KITE ihre Fans stark an der Gothic-Szene und werden dadurch gern komplett in dieser Szene verortet. In ihrer skandinavischen Heimat ist dies ganz anders: Hier sprechen und ziehen sie mit ihrer Musik seit ihrem Bestehen vorrangig die Aufmerksamkeit der queer-positiven Bewegung auf sich. Entsprechend schillernd sind die Fans. - Phantastisch. Doch noch etwas fällt auf: In bedeutender Mehrheit scheinen ganz normale Gäste, teils auch Familien und auch ältere Leute die Arena zu füllen. Wir kommen später mit Einheimischen ins Gespräch und erfahren, dass viele Stockholmer sich sehr auf die Neueröffnung gefreut haben und einfach auf eine großartige Eröffnungs- und Eisshow der gespannt sind. Viele von Ihnen kennen KITE noch gar nicht. Aha! 
Das Spektakel beginnt: Aus dem künstlich-wabernden Bodennebel ragt mittig zentriert auf der Eisfläche, minimalistich-funktionell, die pyramidenartige Bühne für die sechs Musiker (Percussions, Synths und Vocals) heraus. Sie nehmen ihre Plätze ein, während die beiden Protagonisten eine Etage höher an ihre Maschinen gehen. „My Girl and I“ . Aus der Mitte schießt eine Laserkanone ihre Strahlen mit einer Kraft gegen die Decke, welchen den Globen wie den Todesstern in „Star Wars“ erscheinen lässt. In flackerndes Licht getaucht: Sänger Nicklas Stenemo als Zeremonienmeister, reckt die Arme nach oben, Jubel brandet auf und dabei bleiben alle Augen gebannt auf der Szenerie haften.
Das Spektakel nimmt seinen weiteren Lauf. Im nebelwabernden fahl-zuckenden Licht schweben die Eisläuferinnen der Helsinki Rockets über das Eis dahin und fangen in ihren Eistänzen sowohl das Anmutige als auch das Zerbrochene in KITE`s Musik ein. Den Weltmeisterinnen im Synchroneislauf aus Finnland kommt eine Schlüsselrolle zu. Atemberaubend ihnen zuzusehen. Vierzehn gigantische LED-Monolithen gleiten von der Decke herab. Die LED-Würfel blitzen über dem industriellen Eisballett, die Kufen glänzen und die Herzen der Zuschauer drehen ebenfalls Pirouetten, wenn die Songs jeweils ihren Höhepunkt erreichen.
Inszeniert wurde das Spektakel von dem Surrealisten Andreas Nilsson sowie Anders Heberling und seine Wirkung, ja der unauslöschliche Eindruck dieser aufwändigen Aufführung scheint trotz allem in seiner Einfachheit zu liegen. Ein Beispiel: Christian Berg zieht den Sänger in einem dicken Seil über das Eis – ähnlich wie Priester und Klaviere durch eine Wohnung in Luis Buñuels und Dalís Kurzfilm „Der andalusische Hund“ geschleppt werden. "Remember Me!" - "Erinnere dich an mich! Es ist wahr, Menschen sterben!" singt Nicklas Stenemo auf dem Rücken liegend und über das Eis ziehend. - Ja, wir werden dich immer in Erinnerung behalten.
Die Symbiose aus Eislauf und der Verschmelzung mit der Musik bildet die Essenz des Ganzen und so bahnte sich ein weiterer Höhepunkt an, als die Sängerin Nina Persson im zweiten Akt die neue Single "Heartless Places" ebenfalls elegant ihre Runden im Scheinwerferlicht drehend, sang.
Mit Butcher Queen intonierte man gemeinsam als nächstem Gastsänger das Stück „Bocelli“ und dafür gab es Standing Ovations. Bisher hatten die Fans artig auf den Plätzen sitzend „stillgehalten“. Doch nun beim letzten Viertel der Show gab es kein Halten mehr und viele sprangen zwischenzeitlich auf, um zu den Songs „Dance Again“ (was sonst), „Jonny Boy“ und „Panic Music“ mitzutanzen. Das Finale dann noch einmal ganz groß: Anna von Hausswolff & Henric de la Cour zelebrierten das Stück „Losing“. Beide sind im ersten Teil des Songs nur auf vierzehn LED-Monolithen projiziert zu sehen. Diese heben sich in die Luft und geben den Blick auf die Künstler frei. - Was für ein Schauspiel und Gänsehaut pur und eine gewisse Euphorie macht sich breit.
Wir können jetzt nochmal unseren Reihe 1 – Bonusvorteil nutzen und dankend mit den Musikern und den Eiskunstläuferinnen beim Auslaufen abklatschen. Dann geht langsam das Hallenlicht an. Wir sind zurück in der Realität, die Illusion vergeht. Was bleibt, ist ein Hochgefühl und etwas Traurigkeit, dass es gefühlt so schnell vorüber war.
EIN RIESENDANKE GEHT AN ALLE AN DIESER PRODUKTION BETEILIGTEN!
Setlist Teil 1
01 My Girl and I
02 The Rhythm
03 I Can’t Stand
04 Glassy Eyes
05 True Colours
06 Changing
07 Heaven & Hell
08 Castle of Sand
Pause
Setlist Teil 2
09 Remember me
10 Heartless Places (with Nina Persson)
11 Don’t Take the Lights Away
12 Bocelli (with Rolf ”Butcher Queen” Backman)
13 Dance Again
14 Jonny Boy
15 Panic Music
16 Losing (with Anna von Hausswolff & Henric de la Cour)

KITE ON ICE CREDITS
Artists & musicians
Jukka Rintamäki // Esther Lennstrand // Thobias Eidevald // Jimmy Monell // Joakim Jahnte // Roya Naini // Nina Persson // Anna Von Hausswolff // Henric De la Cour // Rolf Rufus Backman
Helsinki Rockettes
Elsa Ekdahl // Ella Helgeson // Minea Karp // Inka Korpio // Saaga Koskimäki // Tyyne Kujala // Joanna Kyber // Roosa Latvala // Aava Levijärvi // Wilma Lindström // Mette Nikkilä // Sofia Ollikainen // Viivi Reiman // Indra Sarkola // Roosa Siivikko // Fanny Soukola // Juuli Eveliina Tikkinen // Riina Töykkälä // Ella Vainomäki // Vesa Vega // Petra Viitanen
Creative Team, Coach & Choreography - Kaisa Arrateig
Creative Team, Production & Team Management - Kristina Herbert
Team Management - Pia-Sofia Pokkinen
Solo Skate
Choreography & Concept - Sophie Blomqwist
Ice Skater - Isabelle Ragnarsson
Assistant Choreography - Anna Fransosn
Show Direction - Andreas Nilsson, Anders Heberling
Production, Lighting & Video Design - Anders Heberglin
Lighting Director & Lighting Programmer - Isak Gabre
Lighting Operator - Louice Persson
Video Director & Video Programmer - Viktor Skoglund
Content - Andreas Nilsson, Anders Heberling, Viktor Skoglund, André Jofré
Automation & Head Rigger - John McDonough
Costume Designer - Sofie Krunegård
Hair & Make Up - Daniela Mengarelli
FOH Audio - Christoffer Zakrisson
Monitors & Backtracks - Marcus Eriksson
Backline - Jens Ingolf
Manager - Adam Börjesson / droneship
Mood Manager & Merch - Ronny Andersson
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Infos im Netz:
https://www.facebook.com/KiteHQ
https://biscuitfilmworks.com/uk/news/andreas-nilsson-directs-on-ice-kite-show