Mera Luna Festiva 2025 – Ein überragendes Jubiläumswochenende - Rückblick

Den 25.000 Besuchern pro Tag auf dem Flugplatz Hildesheim wurde an diesem heißen Augustwochenende 2025 viel geboten. Das M'era Luna Festival, eines der größten Festivals der Schwarzen Szene in Europa, findet in Hildesheim statt und bietet neben Konzerten auch ein Rahmenprogramm mit Lesungen, Workshops und Partys.

An jedem der drei Abende spielten zudem um die Mitternachtszeit die Feuerartisten "Harlekin of Fire" und "Soul On Fire" auf dem Mittelaltermarkt auf. Es arbeiteten rund 2000 Menschen hinter den Kulissen, an Foodständen, Merchständen, als Security, Reinigungspersonal und und und... kein Wunsch und kein Bedürfnis blieben hier unerfüllt.
2025 wurden 20 der auftretenden Acts auch live gestreamt. Insgesamt verfolgten 24 Kameras das Geschehen auf den Bühnen, was auf je eine Videowall pro Bühne übertragen wurde. Die Streams sind für einige Zeit auch noch über die ARTE-Mediathek verfügbar. 

... alle Fotogalerien >>>> 

Tag 1 – Freitag, 08.08.2025

Der Start des 25. Mera Luna Festivals war ein unvergessliches Ereignis. Die Eröffnung am Freitag-Abernd begann mit einem Trillerpfeifensignal, woraufhin die Besucher eilig in die erste Reihe stürmten. Das Infield-Gelände war lebhaft gefüllt, und kulinarische Köstlichkeiten am Konzertgelände sowie auf dem Mittelaltermarkt luden zum Verweilen ein. MeraLuna 2025 Stimmgewalt - Foto Mandy Privenau

Auf der Bühne sorgten 13 Sängerinnen und Sänger des Projekt STIMMGEWALT mit einer kraftvollen Darbietung, zur Eröffnung des Abends, für Begeisterung, begleitet von einem stimmgewaltigen Geburtstagsständchen für das Festival – das Publikum sang begeistert mit. In bester Abendsonne, die über das Gelände schien, während schwarze Luftballons die Freude der ersten Reihen unterstrichen. Eine beeindruckende und kraftvolle Choreografie der Sängerinnen und Sänger zum Text ihrer Lieder verstärkte die Stimmung zusätzlich. Insgesamt herrschte eine großartige Atmosphäre, geprägt von viel Applaus, einem singenden Chor und einer gut gefüllten Infield-Fläche – ein gelungener Auftakt zum Jubiläumsfestival!

Im Anschluss und somit den Headliner-Slot des Eröffnungsabends bekamen LORD OF THE LOST. - Der Auftritt bildete ein beeindruckendes Spektakel. Die Band präsentierte sich in auffälligen Outfits aus Lack, Leder, mit Corsagen und Spitze und natürlich viel Glitzer – ein echter Hingucker! Das Publikum rockte begeistert mit, jubelte und feierte Vollgas von Anfang an. „I will Die in It“ zog sofort alle in den Bann der Rockband. Mit einem Großaufgebot an Pyrotechnik heizten Sie den Fans ordentlich ein und sorgten so für spektakuläre Lichteffekte. Beispielsweise beim Song „Blood and Glitter“ gab es ein Feuerwerk aus Pyro, Sternenregen und Licht in Regenbogenfarben. Im Hintergrund wurde der "Mera Luna"-Schriftzug, welcher auf dem Hangardach montiert ist, passend dazu  in Regenbogenfarben als Symbol für Vielfalt angestrahlt. Mera Luna 2025 LOTL - Foto Mandy Privenau
Sänger und Mastermid von LOTL Chris Harms drückte seine große Dankbarkeit aus, den Abend heute und hier bestreiten zu können und blickte zurück auf seinen Auftritt im Jahr 2007 als Gitarrist mit der Band Big Boy, als er sich noch vorstellte, hier mal mit eigener Band einen Abend zu füllen.  - Und nun ging dieere Wunsch in Erfüllung und Lord Of The Lost spielten in den Sonnenuntergang und die Nacht hinein.
Das Set bot mit fast zwei Stunden für eine Headlinershow viel Raum für Darbietungen aus allen LOTL-Epochen, Stilen und Alben der vergangenen Jahre. Ob „Make Love Make War“, „Morgana" oder „Raining Stars“, oder neuere Songs wie „My Sanctuary“ und der noch nie live gespielte Song „The Things We Do for Love“ - es war alles dabei und kein Wunsch blieb unerfüllt.

Chris Harms bezieht klare Haltung: „Faschismus Scheiße zu finden ist eine Haltung und keine Meinung!“ Die Menge unterstreicht diese Ansicht mit lautem Getose. Diese Botschaft wurde durch das Cover des Ärzte-Songs „Schrei nach Liebe“ verstärkt, bei dem etwa 25.000 Fans lautstark „Arschloch“ skandierten!

Am Ende des Sets folgte der gemeinsam mit Stimmgewalt performte Song „Moon Struck“. Als Closing des Auftritts performen Stimmgewalt, LOTL und Gastsänger Daniel Schulz (Oomph) gemeinsam die Mera Luna Hymne „Ordo Mera Luna“ und sorgten für Gänsehaut. Dieses Finale wurde durch ein Feuerwerk zum letzten Refrain hinter der Bühne unvergesslich gemacht – ein kraftvoller Abschluss eines energiegeladenen Auftritts.

Tag 2 – Samstag, 09.08.2025

Den Festivaltag eröffneten Null Positiv auf der Mainstage und machten ordentlich laut. Vom Können und der Beliebtheit bei den Besuchern her hätten sie durchaus einen späteren Slot bespielen können.

Auf der 2nd Stage gab es konträres Programm – Chris Harms, Frontmann von Lord Of The Lost, die am Eröffnungsabend feuerreich und laut den Mera Luna Geburtstag feierten, weckte er mit seinem gleichnamigen Solo-Projekt die Mera Luna Gäste mit 80th Klängen. Live besteht die Band aus Nik am E-Schlagzeug (LOTL), Mitproduzent Corvin Bahn am Keyboard und einem weiteren Gitarristen. “I Love You" – die Singleauskopplung vom Album “1980” eröffnete das Set. Gefolgt von "She Called Me Diaval", "Lunamor" und als Überraschung bei "Madonna Of The Night" kam Sven Friedrich (Solar Fake) mit auf die Bühne. Zur frühen Stunde war der Platz vor der Stage sehr gut gefüllt, wenngleich es nicht die am Vorabend bei Lord Of The Lost erschienenen 25.000 Leute waren.

Die große Bühne enterten Heimataerde, die Mittelalter-Ästhetik mit brachialer Elektronik verbinden und leitet die Besucher an gemeinsam „dunkle Tänze zu tanzen“ mit dem Song „Dark Dance“. Das Publikum wurde zum Mitmachklatschen animiert und war direkt eifrig dabei.
Die Club-Stage bleibt weiterhin elektronisch. Vanguard aus Schweden laden zur elektronischen Synth-Pop-Party ein. Vanguard ist in Schweden noch nicht so bekannt, hat aber in Deutschland eine wachsende Fangemeinde und schon einige große Festivals gespielt. Eingängiger Electropop mit harten Beats und melodischen Elementen ist ihre Handschrift. Das Duo Patrik Hansson und Niklas Kihlberg geben auf der Bühne alles und begeistern mit Minimalismus.

Die Mainstage bleibt in der Epoche des Mittelalters. Tanzwut spielten bereits 2011 zum ersten Mal auf dem Mera Luna und dürfen bei diesem Jubiläums-Wochenende natürlich nicht fehlen! Richtig energetische, laute, und einfach geile Show. Auch die Band hatte merklich Spaß. Die ersten Reihen konnten schon den Schatten der Bühne genießen. Zwischendurch wurde es noch emotional - Teufel sitzt andächtig auf einem Monitor und singt andächtig den Song „Noch eine Flasche Wein“.

Im Anschluss übernahm Universum 25 das Ruder auf gleicher Bühne. Es handelt sich um eine deutsche Supergroup, die 2019 von Musikern verschiedener bekannter Bands gegründet wurde. Die Band besteht aus Michael Robert Rhein (In Extremo), Rupert Keplinger (Eisbrecher, ANTITYPE), Pat Prziwara (Fiddler's Green), Gunnar Schroeder (Dritte Wahl) und Alex Schwers (Slime). Das Debütalbum der Band erschien im Jahr 2023 und nun 2025 spielen sie das erste Mal auf dem Mera Luna Festival. Empfangen wurden sie mit großem Applaus. Ihr Mix aus Electro-Metal und Punk-Rock mit tiefgründigen Texten kommt super an, die Party ist im vollen Gange und der Zuschauerbereich ist stark gefüllt. Vor Allem „Der Traum ist aus“ und „Nur wegen dir“ wurden lautstark gefeiert.

Samsas Traum - Wie der geneigte Zuhörer weiß, ist jedes Konzert genau wie jedes Album der Truppe, anders. Stilistische Grenzen gibt es nicht. Die Musik wabert zwischen Black Metal, Neo-Klassik, Dark Metal, Symphonic Metal und Neuer Deutscher Härte. Sänger Alex Kaschte, der auch die Rolle des Entertainers übernimmt, bietet alle Samsas Traum Hits: "Name im Kristall", "1000 Sonnen", "Stromausfall im Herzspital", "Endstation Eden", "Ein Fötus wie du" und viele, viele mehr. Nicht fehlen durfte eine Wall of Death. Dafür teilte Kaschte von der Bühne aus, mit großen Handbewegungen, die Menge wie Moses das Meer. Leider war es den Fotografen untersagt die Show zu fotografieren. Was bei seinen Auftritten meistens immer üblich ist. Akustisch war leider irgendwie der Wurm drin. Lag es an der Technik, oder dem Gesang? Man weiß es nicht. Aber Viele haben den Bühnenbereich und damit das Konzert verlassen.

Für manche überraschend, gehörten Funker Vogt auch 2025 Line Up, obwohl sie bereits 2024 beim Festival vertreten waren. Den Fans und Insidern war natürlich bekannt, dass ihr Gig im Vorjahr aus technischen Gründen direkt vor dem Showstart aufgrund nicht behebbarer technischer Probleme abgesagt werden musste. Nun also der zweite Anlauf. Und der zündetet! Das Projekt von Gerrit Thomas existiert bereits seit 1995 und erhielt mit dem Gründungssänger Jens Kästel Kultstatus. Der aktuelle Sänger ist Bastian Polak (Intent:Outtake) und fügt sich sehr gut in das Bandkonzept ein. Der "Electro" der härteren Gangart kommt bestens an, der Platz vor der Clubstage füllt sich rasch.

Joachim Witt sprang für Peter Murphy ein, der seinen Auftritt leider ein paar Wochen vor dem Festival absagen musste. Die Darbietung in der prallen Sonne war gewohnt souverän und traf auf viel Zuspruch. Hin und wieder war die Stimme nicht allzu gut zu verstehen, was aber an technischen Problemen gelegen haben dürfte.

Es folgten Apocalyptica. Die Finnen sind mittlerweile eine Institution. Ihre Violoncellos spielen sie auf ganz besondere Weise. Die Band selbst bezeichnet ihr Genre als Cello Rock. Die drei Cellos werden lediglich von einem Schlagzeug als weiterem Instrument begleitet. Schon lange waren sie nicht mehr in Deutschland auf Festivals zu sehen und begeistern wie eh und je mit musikalischer Virtuosität. Bei diesem Set spielten sie, ganz "Back To The Roots" ausschließlich Metallica-Stücke, denn gerade huldigen sie mit dem aktuellen und zehnten Album "Plays Metallica Vol. 2" ihren großen Helden, denn . Die Zuschauer genossen und sogen es auf.

Auf der Clubstage luden um 20 Uhr Solar Fake zum Tanzen ein. Sven Friedrich und Co. rissen binnen Minuten die Fans vor der Bühne mit. Sie feierten die druckvollen Beats und Synth-Klänge, den trockenen Humor von Sänger Sven und honorierten es mit euphorischem Mitsingen.

Der heimliche Headliner des Abends schien die Band Heilung zu sein. Gefühlt wirklich jeder Besucher des Festivals war nun auf dem Mainstage-Area. Ein atemberaubender Anblick und es war kaum mehr ein durchkommen durch die Massen möglich.
Traditionell startete das Konzert mit dem Ritual der Segnung der Bühne und der Zuschauer. Ihre Show ist ein einzigartiges, immersives Erlebnis, das über ein gewöhnliches Konzert hinausgeht. Die Band schafft eine Atmosphäre, die Elemente von nordischer Mythologie, Geschichte und Spiritualität vereint, wobei visuelle Elemente wie historische Gewänder, Krieger und eine waldig anmutende Bühnendekoration eine wichtige Rolle spielen. Die tranceartige Atmosphäre, die durch den Einsatz von Räucherwerk, Gesang, Trommeln und anderen archaischen Instrumenten verstärkt wurde, riss die Menge mit. Viele Zuschauer hatten die Augen zeitweise geschlossen, um in andere Welten abzutauchen. Auch beim direkten Zuschauen war der Auftritt durch das visuell ansprechend gestaltete Ritual der Krieger und Kämpfer in historischen Gewändern sehr ansprechend. Sicherlich ist diese esoterische musikalische Erfahrung nichts für jedermann, aber die Band kassierte tosenden Applaus!

Die Abschluss-Slots des Abends bestritten Covenant auf der Club-Stage und Eisbrecher auf der Mainstage. Beide Bands spielten 75 Minuten und für jeden Geschmack war somit etwas geboten. Der charismatische Covenant-Frontmann Eskil Simonsson beeindruckte mit einer starken Bühnenperformance und gewohnten Futurepop-Klängen. Sein Enthusiasmus ging direkt auf die Fans über, die ausgelassen mitfeierten. EISBRECHER beschlossen den Abend mit einer Mischung aus neuem Material und Klassikern. Im März 2025 veröffentlichte die Band aus dem bayerischen Fürstenfeldbruck das Album "Kaltfront" und natürlich boten sie auch einige neue Songs der Platte live mit dar. Unterstützung erhielten sie durch Gastauftritte von Sotiria beim Song „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ und durch Joachim Witt bei „Zeitgeist“. Ein perfekter Abschluss des zweiten Festivaltages.

Tag 3 – Sonntag, 10.08.2025

Auch am finalen Festivaltag gab es ein vielfältiges Musikprogramm. 
Beyond Border - die Gewinner des Newcomer-Contest - starten um Punkt 11 Uhr auf der Mainstage. Die beiden Herren aus Niedersachsen weckten das Publikum mit eingängigen Refrains und Synthie-Klängen. Ein guter Auftakt, bei dem bereits interessiert zugeschaut, mit geklatscht und im Wiegeschritt getanzt wurde.

Etwas energischer starteten Corlyx auf der Club-Stage. Sängerin Caitlin Stokes und Gitarrist sowie Produzent Brandon Ashley begeisterten mit ihrem Dark-Wave-/Post-Punk-Sound. Caitlin betonte mehrfach, dass der 80th und 90th Post-Punk niemals sterben wird. Die bereits zahlreich vor der Bühne versammelten Festivalgäste stimmten ohne Wiederspruch zu.

Auf der Mainstage bekamen Manntra die Klinke in die Hand gedrückt. Die kroatische Folk-Metal-Band gab sofort Vollgas auf der Bühne. Die Mischung aus Dudelsack-Sound, kratzigem Gesang und Industrial-Metal kommt hervorragend an. Manntra zeigen eine nahezu elektrisierende Energie auf der Bühnen, die direkt ins Publikum übergeht. Und so waren die Besucher stark genug, einen der Musiker, balancierend auf einem SUP, auf dem Meer aus Händen einmal quer durchs Publikum „Schwimmen“ zu lassen.

Eines der Highlight, zum Jubiläumswochenende, war mit Sicherheit der Auftritt von Massive Ego. Es kam einer Auferstehung gleich, da Sänger Marc nach längerer Abwesenheit nun mit dem gewohnten Synth/Darkwave Sound die Fans beglückte.

Auch am heutigen Tag durfte es ein wenig NDH auf der Mainstage sein: Schattenmann gaben sich mit neuem Look der Band und auch neuen Songs die Ehre. Die Prämiere von „Kein Kommando“ kam super beim Publikum an und man merkte Sänger Frank anschließend an, dass er diese Reaktion der Fans erhofft hat. Viele Passagen wurden liebend gern von den Festivalgästen mitgegrölt, optische Highlights durch Pyro und Kostüme waren ebenso gegeben.

Im Anschluss ein thematischer und musikalischer Schwenk. Sie bezeichnen ihre Musik selbst als Kammercore und somit begrüßten nun Coppelius die Zuschauer. Leider konnte Compte Caspar an diesem Auftritt aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. Aber die anderen Bandmitglieder bieten viel, wie üblich auf ihren Shows. Die Kassenschlager“ „Risiko“, „Nur für dich“ oder „Schöne Augen“ dürfen natürlich auch nicht fehlen. Überraschend war es, Herrn Sissi Voss an der Gitarre zu sehen – inszeniert als Geburtstagsgeschenk wurde das Instrument übergeben und bespielt.

Die Clubstage bleibt ihrem Genre treu – es wird Zeit für Torul aus Slowenien! Sie sind bekannt für originelle und kraftvolle Gesangsarrangements, melancholische, aber nicht deprimierende Musik und erfreuen sich bei ihren charismatischen Live-Auftritten großer Beliebtheit beim Publikum. Die krasse Energie der drei Männer springt direkt auf die Fans über. Wirklich beeindruckend, wieviel Gas sie dort oben geben! Maj Valerij hat wohl Lust auf Tennisspielen und schläg einige Bälle mit netten Botschaften in die Menge – was für eine schöne Idee!

Sierra Veins hingegen hatte technische Probleme, so dass sich der Auftritt ein wenig verzögerte. Dieser Umstand schien der Sängerin aus Paris zuzusetzen, ihre Nervosität und Anspannung war greifbar. Aber mit den ersten Klängen ihres Electro-Dark-Wave-Sets verfliegt diese Anspannung und die Künstlerin, die sich selbst Sierra nennt, kann mit ihrem erst 2024 erschienenen ersten Album überzeugen. Mit etwas mehr Routine wird sie sich zu einer gern gebuchten Festivalgröße entwickeln.

Versengold stehen für Spaß am Musizieren und Texten! Die Mischung aus elektronischen und klassischen Instrumenten, weit weg von traditioneller Fiedelmusik, spricht eine Vielzahl an Besuchern an. Bei bestem Sonnenschein singen sie aus lauter Kehle die Refrains mit und jubelten im Chor. „Kobold im Kopf“, „Mädchen hinter der Bar“ oder „Butter bei dir Fische“ sind nur einige Hits, die lauthals mitgesungen wurden. Etwas seltsam erscheint die Erste, wohl offensichtlich nicht ernst gemeinte, Verabschiedung der Band bereits nach dem fünften Song. Klar, dass es hier noch Zugaben geben musste. Oder eben, der Rest vom eigentlich angedachten Set... .

Weit gereist aus Mailand waren endlich mal wieder Lacuna Coil zu Gast beim Mera Luna! Mit fast 30 Jahren Bandgeschichte gehören Sängerin Cristina Scabbia und Sänger Andrea Ferro sozusagen zu den alten Hasen im Business. Highlight ist sicherlich auch der von vielen geliebte Depeche-Mode-Coversong „Enjoy the Silence“, aber auch die Metal-Grooves mit „Layers of Time“ oder „Heavens´s a Lie XX“ waren vertreten.

Unterdessen spielen Leather Strip und Rotersand auf der Clubstage und begeistern mit ihren EBM- und Industrial-Sounds.

Wieder ein kleiner Genrewechsel auf der Mainstage. Denn nun ist es Zeit für Dark-Pop mit Blutengel aus Berlin! Ulrike Goldmann und Chris Pohl mischen das Set gut durch. Neuere Songs wie „Lucifer“ und auch Klassiker wie „Reich mir die Hand“ lassen die Publikumsherzen höherschlagen. Visuell wird wie immer viel geboten. Die Tänzerinnen geben mit diversen Outfit-Wechseln und Inszenierungen passend zu den Songs alles, die Pyro erledig den Rest des spektakulären Auftritts.

Übrigens: Der kulinarische Renner scheint der Stand der „Quarkerei“ zu sein, der sich zwischen den beiden Bühnen befindet. Eigentlich immer sind dort lange Warteschlagen zu sehen. - Den schwitzenden Besuchern lechzte es nach frischem Quark mit Früchten und anderen Toppings.

Wieder zurück auf der Club Stage machten sich als Co-Headliner des Abends In Strict Confidence bereit. Auch hier gibt es erneut technische Probleme zum Anfang des Sets mit dem Mikrofon von Sänger Dennis Ostermann. Die Fans intervenierten schnell und deuten auf das Problem hin, welches sehr umgehend behoben werden kann.
Die dunkelromantischen Klänge lassen Raum zum Träumen, um die Atmosphäre zu genießen und sich langsam auch mental auf das Ende dieses Festivalwochenendes einzustellen.

Ein spezielles Set bringen auch Subway to Sally zum Festivaljubiläum mit. Sie spielen das aktuelle „Nord Nord Ost“-Album in voller Länger auf der Mainstage! Aus allen Jahren der Bandgeschichte ist etwas dabei. „Eisblumen“ und „Schneekönigin“, genau wie der Song „Sieben“, der absolut alles zum Beben bringt. Souverän leitete Eric Fish durchs Set, während die Sonne langsam untergeht.

Viele entscheiden sich, ihre guten Plätze vor der Mainstage zu verlassen und zum Ausklang des Festivals die Show von De/Vision mit viel Gefühl an der Clubstage mitzunehmen.
Fast zeitgleich gestalten AND ONE  auf der Mainstage das Finale des Abends. Als der Vorhang fällt, wird der Blick frei auf ein mit DDR-Analogien gespicktes Bühnenbild. Der klassische EBM-Synthpop Sound ist gut hörbar, wenngleich die Songs von Steve Naghavi gefühlt etwas unmotiviert vorgetragen wurden. Einige Fan-Lieblinge wie „Military Fashion Show“ oder „Techno Man“ lassen die Fans zufrieden mitsingen und tanzen und führen zu einem gelungenen Festivalabschluss. 

Generell erlebten die Besucher eine "schwarze Familie", eine Gemeinschaft, in der alle das gleiche Ziel zu verfolgen schienen: Ein entspanntes Wochenende mit guter Musik, netten Leuten, oder, wie man es wohl neuerdings nennt „Qualitytime“. Es war stets eine Grundharmonie zu spüren, egal wo man hinschaute zufriedene Gäste und lächelnde, düstere Gestalten. Diese einzigartige Atmosphäre, geprägt von musikalischer Vielfalt mit "tiefen Vibes", dem futuristischen Design der Club Stage und der Gemeinschaft der Festivalbesucher, machen das Mera Luna zu einem ganz besonderen Festival.

Außerdem wurden schon die ersten Acts für 2026 angekündigt, unter anderem Within Temptation, OMD, In Extremo, Floor Jansen, Front Line Assembly, IAMX, Combichrist, L’Âme Immortelle, Nachtmahr, KMFDM, Megaherz, Agonoize and Aesthetic Perfection. Der Vorverkauf ist bereits gestartet!

 

Informationen zum Autor: Living For Music - Music For Living - Aufgaben bei H-Z: Hält die Fäden bei dem Online-Magazin, welches bereits im Jahr 2000 gegründet wurde, zusammen. Autodidakt, Konzertfotograf seit 2002, Redakteur/Chefredakteur seit 2003.

Festival Tipps

16
Jan.
Leipzig
Los gehts wieder: Planet Myer Day XXII Leipzig

07
Feb.
Die Bunker-Geburtstage sind legendär. 2026 feiert die Kult-Location 30. Jubiläum.

27
Feb.
Club seilerstraße Zwickau
-
Zwickau
Das Kult-Event ELEKTRISCH geht weiter!

09
Mai
Halle (Saale)
ROTERSAND ++ :SITD: ++ REAPER ++ VANGUARD

22
Mai
Leipzig - diverse Spielorte
-
Leipzig
WGT steht für das schwärzeste Musikfestival weltweit - am Pfingstwochenende 2026 zum 33. Mal.

Aktuell Online

Aktuell sind 739 Gäste und keine Mitglieder online