THE FRAY - Berlin - 2009 - Bericht

Geschrieben von Grit R. am . Veröffentlicht in Photoreports 2009

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Support: SONDRE LERCHE
 
Berlin - Astra Kulturhaus - 12.10.2009
 
Die Denveraner Indie-Rocker THE FRAY sind wohl einer der besten Beweise, wie eine erfolgreiche Vermarktung im Internet-Zeitalter auch ohne Plattenvertrag funktionieren kann. Statt durch ein Label als die neuen Shootingstars gehyped zu werden, hat sich diese Band in allererster Linie mit harter Bühnen- und Studio-Arbeit sowie Eigen-Promotion ihren Ruhm verdient. 2002 gegründet, sorgten sie bereits 2 Jahre später mit der Demo-Version von "Over My Head (Cable Car)" für Furore: Mit der Unterstützung lokaler Radiosender wurde dieser bald zu einem der meistgespieltesten Songs in Denver. Auch in der MySpace-Welt machten sich die vier mit ihren ohrwurmträchtigen Piano-Rock-Balladen bald einen großen Namen und dies alles, bevor sie ihren ersten Plattenvertrag in der Tasche hatten...
 

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Copyright Fotos: Grit R. - www.gr-photography.de


 
Als es dann soweit war, ging es für die Jungs weiter steil nach oben. Ihr Debüt „How To Save A Life“ (2005) schlug bereits ein wie eine Bombe und erhielt in mehreren Ländern Platin. Anfang dieses Jahres legten THE FRAY dann ihr gleichnamiges Zweitlingswerk nach, welches sogar bis auf Platz 1 der US-Charts schoss. Heute nun hatten auch die Berliner endlich das Vergnügen, die sympatische Combo das erste Mal live zu erleben. 
 

Zuerst war jedoch Support an der Reihe, das Publikum auf den Hauptact vorzubereiten. SONDRE LERCHE: das hieß ein Mann, eine Gitarre und mehr brauchte es auch nicht, um zu überzeugen. Sondre, der immer wieder darauf hinwies, dass sein Name viel zu schwer zu sprechen und zu buchstabieren sei, er ihn aber wohl so lange tragen werde, bis er sich eines Tages in John Smith umbenennt, startete gediegen mit seinen ruhigen Indie-Balladen und erzeugte anfangs zwar wohlwollende, aber noch etwas verhalte Reaktionen bei den Anwesenden. Durch jede Menge Herzblut, welches er in die Interpretation seiner Songs investierte, gepaart mit einer wunderbar glasklaren Stimme und jungenhaften Charme hatte der gebürtige Norweger, der jetzt allerdings in Brooklyn wohnhaft ist, die Menge  allerdings bald  komplett auf seiner Seite. Eine gewisse „american attitude“ haftete den Songs auch zweifelsohne an und nicht nur einmal schlich sich ein „Sinatra wär stolz auf Dich.“ in meine Gedanken. Der finale Applaus am Ende seines Auftritts zeugte davon, dass SONDRE LERCHE am heutigen Abend mit Sicherheit einige Fans dazu gewonnen haben dürfte.

 


Trotz dieses brillanten Support-Acts; eigentlich war man ja wegen THE FRAY hier erschienen und Punkt 21 Uhr war es dann auch endlich soweit. Im blauen Halbdunkel begab sich die Band unter frenetischem Applaus auf die Bretter und startete mit „Say When“. Während der ersten drei Songs hielt sich Frontmann Isaac Slade stets sehr fotografenfreundlich an der vorderen Bühnenkante auf und lieferte dort unter maximalem Körpereinsatz beste Bildmotive.

Erst zu "Syndicate" setzte er sich an das glänzend-schwarze Piano in der Mitte der Bühne und zeigte eindrucksvoll sein Können an den Tasten. Das gesangliche Können konnte er leider am heutigen Abend nicht so gut zu Gehör bringen, da die Soundqualität im Astra die meiste Zeit über leider nur zwischen "mies" bis "total unterirdisch" pendelte. Bereits in der Mitte des Saals kam nur noch ein wirrer, rauschender Brei aus Instrumentenklängen und Stimmfetzen an, was bisweilen richtig weh in den Ohren tat und das Konzerterlebnis leider gehörig trübte.

Allein die akustischen Stücke wie "Happiness" und vor allem "The Fall" versöhnten wieder ein klein wenig. Endlich war auch das rauchig-heisere Timbre, welches Isaacs Stimme ausmacht, eindrucksvoll zu vernehmen. Endlich war echte Atmosphäre da und mit ihr kroch endlich die ersehnte Gänsehaut  den Rücken hinauf und endlich wurde auch genau der Punkt des Konzerts erreicht, an dem man sich wünscht, es möge ewig so weitergehen. Leider passierte dies alles erst kurz vor den Zugaben. Ein wenig bitten lies man sich doch, bis man zu selbigen wieder zurück auf die Bühne kam. Das Publikum tat dies jedoch gern und feierte im Anschluss gemeinsam mit der Band das Finale, welches mit der aktuellen Single „Heartless“ eingeleitet wurde. Hier begab sich Multi-Instrumentalist Isaac auch selbst an die Gitarre. Mit „Happiness“ ließ man den Abend schließlich  ausklingen, für meinen Geschmack etwas zu seicht für den Abschluss, jedoch dürfte die Grundaussage des Songs am Ende doch viele der Anwesenden in die Nacht begleitet haben.

Trotz technischer Makel letztlich keine ganz schlechtes Berlin-Premiere. Wiederholungsbedarf ist definitiv vorhanden!

Setlist THE FRAY:

01. Say When
02. Absolute
03. She Is
04. Syndicate
05. Happiness (acapella)
06. How To Save A Life
07. Ungodly Hour
08. Trust Me
09. Little House
10. We Build Then We Break
11. The Fall (Isaac Solo)
12. You Found Me
13. Over My Head (Cable Car)

Zugaben

Heartless
Never Say Never
Happiness 

Bericht: Grit R.
 
 

 

 
 
 

 

 

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