THE FRAY - Berlin - 2009 - Bericht
Berlin - Astra Kulturhaus - 12.10.2009
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Zuerst war jedoch Support an der Reihe, das Publikum auf den Hauptact vorzubereiten. SONDRE LERCHE: das hieß ein Mann, eine Gitarre und mehr brauchte es auch nicht, um zu überzeugen. Sondre, der immer wieder darauf hinwies, dass sein Name viel zu schwer zu sprechen und zu buchstabieren sei, er ihn aber wohl so lange tragen werde, bis er sich eines Tages in John Smith umbenennt, startete gediegen mit seinen ruhigen Indie-Balladen und erzeugte anfangs zwar wohlwollende, aber noch etwas verhalte Reaktionen bei den Anwesenden. Durch jede Menge Herzblut, welches er in die Interpretation seiner Songs investierte, gepaart mit einer wunderbar glasklaren Stimme und jungenhaften Charme hatte der gebürtige Norweger, der jetzt allerdings in Brooklyn wohnhaft ist, die Menge allerdings bald komplett auf seiner Seite. Eine gewisse „american attitude“ haftete den Songs auch zweifelsohne an und nicht nur einmal schlich sich ein „Sinatra wär stolz auf Dich.“ in meine Gedanken. Der finale Applaus am Ende seines Auftritts zeugte davon, dass SONDRE LERCHE am heutigen Abend mit Sicherheit einige Fans dazu gewonnen haben dürfte.
Erst zu "Syndicate" setzte er sich an das glänzend-schwarze Piano in der Mitte der Bühne und zeigte eindrucksvoll sein Können an den Tasten. Das gesangliche Können konnte er leider am heutigen Abend nicht so gut zu Gehör bringen, da die Soundqualität im Astra die meiste Zeit über leider nur zwischen "mies" bis "total unterirdisch" pendelte. Bereits in der Mitte des Saals kam nur noch ein wirrer, rauschender Brei aus Instrumentenklängen und Stimmfetzen an, was bisweilen richtig weh in den Ohren tat und das Konzerterlebnis leider gehörig trübte.
Allein die akustischen Stücke wie "Happiness" und vor allem "The Fall" versöhnten wieder ein klein wenig. Endlich war auch das rauchig-heisere Timbre, welches Isaacs Stimme ausmacht, eindrucksvoll zu vernehmen. Endlich war echte Atmosphäre da und mit ihr kroch endlich die ersehnte Gänsehaut den Rücken hinauf und endlich wurde auch genau der Punkt des Konzerts erreicht, an dem man sich wünscht, es möge ewig so weitergehen. Leider passierte dies alles erst kurz vor den Zugaben. Ein wenig bitten lies man sich doch, bis man zu selbigen wieder zurück auf die Bühne kam. Das Publikum tat dies jedoch gern und feierte im Anschluss gemeinsam mit der Band das Finale, welches mit der aktuellen Single „Heartless“ eingeleitet wurde. Hier begab sich Multi-Instrumentalist Isaac auch selbst an die Gitarre. Mit „Happiness“ ließ man den Abend schließlich ausklingen, für meinen Geschmack etwas zu seicht für den Abschluss, jedoch dürfte die Grundaussage des Songs am Ende doch viele der Anwesenden in die Nacht begleitet haben.
Trotz technischer Makel letztlich keine ganz schlechtes Berlin-Premiere. Wiederholungsbedarf ist definitiv vorhanden!
Setlist THE FRAY:
01. Say When
02. Absolute
03. She Is
04. Syndicate
05. Happiness (acapella)
06. How To Save A Life
07. Ungodly Hour
08. Trust Me
09. Little House
10. We Build Then We Break
11. The Fall (Isaac Solo)
12. You Found Me
13. Over My Head (Cable Car)
Zugaben
Heartless
Never Say Never
Happiness