AXEL RUDI PELL - Leipzig - Bericht 2012
AXEL RUDI PELL - Tour 2012
Support: MADMAX
Support: MADMAX
Leipzig - Club Hellraiser - 21.10.2012
Musik der etwas härteren Gangart boten diese beiden Bands den Metalheads mit diesem Konzert. Unser Redakteur Detlef Fink war vor Ort und berichtet für euch!
Copyright Fotos: Michael Zabel
MADMAX, ja wer ist MADMAX? MADMAX sind auf jeden Fall der geschickt ausgewählte Support für die Tour von AXEL RUDI PELL 2012!
MADMAX - das ist handgemachter Oldschool-Hardrock ohne Tasteninstrumente, ohne PC-Unterstützung. Das sind 4 Männer mit ihren Instrumenten und ihrem Talent. Ab dem ersten Ton waren die reichlich vor der Bühne versammelten Gäste bereit, MADMAX auf ihrem Weg durch die Zeiten ihrer musikalischen Bandgeschichte zu begleiten. Dass man unter Umständen nicht eine Nummer des Repertoires kannte, war unerheblich. Genauso unerheblich war, ob die Nummer aus dem Jahr 1985 oder 2012 stammte. Es war genau der MADMAX - Nostalgie - Hardrock, der die Leute begeisterte und feiern ließ. Entsprechende Gitarrensoli, Unisono-Einlagen der 6-saiter, der überzeugende zweistimmige Gesang und die handwerkliche Perfektion an allen Instrumenten sorgten für eine Atmosphäre, die 50 Minuten Konzert wie im Fluge vergehen ließen. Man muss keinen Tonträger von MADMAX besitzen, erlebt haben darf man MADMAX aber auf jeden Fall.
MADMAX haben alles richtig gemacht. So stimmt man ein Publikum auf einen Headliner ein. Respekt!
Dann wurde kurz die Bühne umgebaut, und die Mannen von AXEL RUDI PELL begaben sich auf ihre Plätze.
Trotz des aktuellen Albums CIRCLE OF THE OATH von 2012 im Rücken, wurde es zu meiner großen Freude kein Promo - Konzert für dieses Album. Von den 18 Beiträgen am heutigen Abend stammten nur ganze drei von dieser wirklich sehr guten Scheibe. Denn AXEL RUDI PELL haben mehr zu bieten. Und so wurde im gesamten Back-Katalog gewildert. Wie man auf der Titelliste nachlesen kann, wurde der musikalische Bogen zwischen 1991 und 2012 gespannt, wobei es den Titeln heute nicht anzumerken war, aus welcher Ära des Schaffens der Band jeder einzelne stammt. Die Mischung war absolut stimmig, obwohl für mich noch andere Titel hätten dabei sein dürfen! Über die Qualität der einzelnen Musiker zu dozieren, ist absolut überflüssig. Hier sind Könner am Werke. Neben ihrem handwerklichen Können überzeugten AXEL RUDI PELL mit einer immensen Spielfreude, die den riesigen Fan-Chor zu Begeisterungsstürmen animierte. JOHNNY GIOELI der Frontmann, kommunizierte immer wieder mit dem Publikum und seinen Leuten auf der Bühne. Der Mann war schweißtreibend unterwegs. Der ruhende Pol auf der Bühne war der Chef himself. Auch wenn er heute ganz schön geschlaucht aussah, brillierte Axel Rudi Pell an seinem Arbeitsgerät. Erstaunlich unspektakulär kamen seine diversen, technisch bestimmt anspruchsvollen Soli daher. Dabei ist der Mann zumindest auf der Bühne „nur“ ein Bestandteil von AXEL RUDI PELL, wie die anderen auch. Wenngleich man an einigen Gesten erkennen konnte, wer das Sagen hat, lässt er nie den Chef heraushängen. Jedes seiner Soli, egal wie genial es gespielt wurde, war nie Selbstzweck. Abhängig von der Stimmungslage des jeweiligen Songs wurden die Fans schmachtend emotional und episch oder treibend und intensiv beglückt. Da braucht es auch nicht für jeden Song eine andere Gitarre. Eine Gitarre reichte, ohne dass irgendwelche Misstöne zu hören waren. So können nicht viele Leute Gitarre spielen! In das erste Medley (CASHBAH / DREAMING DEAD) flossen dezent Zitate von Led Zeppelin und Black Sabbath. Das darauf folgende Drum - Solo von The Beast MIKE TERRANA ist immer hörens- und sehenswert. Da stört es gar nicht, dass der Drum - Nomade ein sehr ähnliches Solo auch während eines TARJA - Konzertes ablieferte. Der Mann ist einfach einer der ganz Großen seines Fachs.
Ein lockeres musikalisches Zitat von RIDERS IN THE SKY leitete das nächste Medley ein. Mit MISTREATED, einem Deep Purple - Cover, eingebettet in dieses Medley, lieferten AXEL RUDI PELL für mich das absolute Highlight des heutigen Abends ab! Diese Version hätten Deep Purple seiner Zeit bestimmt auch gern gespielt!
Rasend schnell verlief dann der restliche Abend. Zum Abschluss des offiziellen Konzertes durfte FERDY DOERNBERG an den Tasten brillieren und uns an die Zeiten der Tastenvirtuosen der 60er und 70er erinnern. Ein Keith Emerson in seinen besten Zeiten bei THE NICE oder EMERSON, LAKE & PALMER hätte es kaum besser machen können. Dann duellierten sich FERDY und AXEL mit ihren Instrumenten. Der eine spielte die vorgegebene Tonfolge des anderen nach, um zum Schluss musikalisch unisono das Duell zu beenden. Beeindruckend.
Die Band ersparte sich dann den Weg hinter die Bühne, und spielte gleich zwei der geplanten Zugaben, um dann die Bühne zu verlassen. Doch die Fans hatten noch nicht genug. AXEL RUDI PELL erschienen nochmals, um die vielen Luftgitarrenspieler und die restlichen euphorischen Fans dann mit dem fetten ROCK THE NATION endgültig in die Nacht zu schicken.
Ein, wie ich zugeben muss, nicht unerwartetes Konzert-Highlight des Jahres 2012 fand damit nun wirklich ein Ende. TITELLISTE KONZERT 21. OKTOBER 2012 HELLRAISER LEIPZIG GHOST IN THE BLACK (CIRCLE OF THE OATH 2012)
STRONG AS A ROCK (KINGS AND QUEENS 2004)
BEFORE I DIE (CIRCLE OF THE OATH 2012)
MASQUERADE BALL (THE MASQUERADE BALL 2000) -
CASHBAH (BETWEEN THE WALL 1994) - DREAMING DEAD (THE CREST 2010)
DRUM SOLO
MYSTICA (MYSTICA 2006) - MISTREATED (DEEP PURPLE – COVER) -
MYSTICA (MYSTICA 2006)
OCEANS OF TIME (OCEANS OF TIME 1998)
CIRCLE OF THE OATH (CIRCLE OF THE OATH 2012)
FOOL FOOL (BLACK MOON PYRAMIDE 1996)
KEY SOLO - CAROUSEL (OCEANS OF TIME 1998) - JAM
------------------------------------------------------------------------------------------------------------
TEAR DOWN THE WALLS (THE MASQUERADE BALL 2000) -
NASTY REPUTATION (NASTY REPOUTATION 1991)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
ROCK THE NATION (MYSTICA 2006)
NASTY REPUTATION (NASTY REPOUTATION 1991)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
ROCK THE NATION (MYSTICA 2006)