DIARY OF DREAMS - "Grau im Licht" Albumkritik

Geschrieben von Diana Sickrodt am . Veröffentlicht in Musik-Check

Label: Accession Records Diary Of Dreams - Grau im Licht
Veröffentlichung: 16.10.2015

Gedanken und Gefühle in Worte fassen ist nicht jedem gegeben. Doch Adrian Hates, dem Kopf von Diary of Dreams, ist das auf diesem Album wiederholt großartig gelungen. Der Inhalt der Texte spiegelt für mich die aktuell katastrophale Situation weltweit wieder. Somit hallt das Album allein aus diesem Grund lange nach und regt einmal mehr zum Nachdenken an. Die persönliche Interpretation ist natürlich jedem selbst überlassen.

Wer bei dem neuen Werk musikalisch auf eine große Überraschung und gänzlich Neues gehofft hat, wird von dieser Scheibe allerdings etwas enttäuscht sein. Sie kommt im altbewährten Gewand daher. Gewaltig, düster, melancholisch, melodisch wie in den vergangenen Jahren. Typisch Diary of Dreams, aber eben auch nicht neu. Es wurde sich häufig an Soundelementen jüngerer, aber auch alter Werke bedient. Somit findet man in sehr vielen Titeln des aktuellen Albums immer wieder Soundstrukturen, die einen an das ein oder andere wohlbekannte Stück erinnern.
Um nur auf einige Titel einzugehen: Der Opener „Sinferno“ ist der typische Einstieg in ein Diary of Dreams-Album. Düster und gewaltig rollt es wie eine dunkle Welle heran. Denke ich an kommende Konzerte, könnte ich mir vorstellen, dass der „Ikarus“ der neue „Traumtänzer“ wird. Ein Titel mit viel Dynamik, aufwühlenden Gedanken und Hymnencharakter.
Läuft der Song „Grau im Licht“ schweift man durch die Leichtigkeit der Musik und den im 4/4 Takt unterlegten Beat, vom melancholischen Text immer wieder ab. Wer die schweren, gefühlvollen Balladen von Diary of Dreams liebt und kennt, weiß was ich meine. Manche Titel, aber nicht alle, stechen fast poppig hervor.
„Krank“, „Die my Phobia“, „Schuldig“ und „Schwarz“ nehmen den Hörer wieder mit in düstere Klang- und Gefühlswelten.
Insgesamt ist es ein solides Album, welches ein Stück weit zum Tanzbein schwingen einlädt und etwas massenkompatibel wirkt, was ich, in Hinblick auf die immer sehr besonderen Texte, schade finde.

Zum Schluss ein Blick auf das Cover: die Gestaltung ist wieder einmal grandios! Zurückgenommener als die Vorgänger, spiegeln Booklet und CD-Cover auf ihre ganz eigene Weise die Grundstimmung der Textinhalte wieder. Top!

Tracklist:

01 Sinferno DIARY OF DREAMS
02 Endless nights
03 Ikarus
04 Krank
05 Die my Phobia
06 Grau im Licht
07 SinnFlut
08 HomeSick
09 Schuldig!
10 The Hunted
11 mitGift
12 Schwarz

www.diaryofdreams.de

 

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